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Aktualisiert am 01.04.2020 - 14:00 Uhrin FondsLesedauer: 7 Minuten

395 Fonds im Crashtest Die besten globalen Aktienfonds

Insgesamt traten fast 400 aktiv gemanagte und passive globale Aktienfonds zum Crashtest an. Der erste Platz im Gesamtsieg und auch im Teilbereich Performance geht nach London an den JO Hambro Global Select Fund. Allein in den vergangenen zwölf Monaten schaffte sein Manager Christopher Lees auf Euro-Basis ein Plus von 50 Prozent. Im zu einem Drittel in die Wertung eingehenden Stresstest findet er sich allerdings auf den hinteren Rängen wieder.

Die besten globalen Aktienfonds

  Fonds Punkte
Gesamt
Pkt.
Perfor-
mance
Pkt.
Stress-
test
Pkt.
Rating
Vol. in
Mio. €
1 JO Hambro Global Select 145 90 0 55 2611
2 Uni-Favorit Aktien 141 36 15 90 538
3 Robeco Global Premium Equities 131 40 1 90 701
4 Uni-Global Equities World USD 125 16 42 67 978
5 Invesco Global Structured Equity Fund 125 65 0 60 256
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Sortierkriterium: Punkte Gesamt, Quelle: Testverfahren DER FONDS, Berechnung und Daten: FWW Fundservices GmbH (Stichtag: 9. April 2015), Wertentwicklung auf Euro-Basis
Quelle: Sortierkriterium: Punkte Gesamt, Quelle: Testverfahren DER FONDS, Berechnung und Daten: FWW Fundservices GmbH (Stichtag: 9. April 2015), Wertentwicklung auf Euro-Basis


Den zweiten Platz holt die deutsche Union Investment – allerdings nicht für ihren Mega-Seller Uniglobal, sondern für den deutlich kleineren, mittlerweile aber auch schon eine halbe Milliarde Euro schweren Uni-Favorit Aktien. Im Interview erklärt Fondsmanager Frank Thormann die Unterschiede zum Klassiker.



In den vergangenen fünf Jahren hat sich ein Investment in globale Aktienfonds durchaus gelohnt. Keiner der betrachteten Fonds trägt bei der Performance über ein, drei oder fünf Jahre ein Minuszeichen. Stattdessen haben über fünf Jahre fast 30 Fonds eine dreistellige Performance – also eine Verdopplung des Einsatzes – hingelegt.

Die Sieger-Fonds im Kurz-Porträt


Platz 1: JO Hambro Global Select

„Niemand weiß, wie der Film endet, da er bisher noch nicht gezeigt wurde.” So fasst Christopher Lees (im Bild) die Lage an den Finanzmärkten zusammen. Der Manager der Londoner Investmentboutique JO Hambro rechnet durchaus damit, hier Fehler zu machen. Aber: „Unser mehrdimensionaler Investmentprozess und unsere Verkaufsdisziplin sollte uns davor bewahren, lange falsch zu liegen.”

Lees managt den Siegerfonds des Crashtests zusammen mit Nudgem Richyal. Gemeinsam versuchen sie, Marktanomalien ausnutzen. Ihr Anlageprozesses verknüpft eine Top-down-Betrachtung mit einer Bottom-up-Analyse. Gerne greifen die Manager dabei auf Empfehlungen der regionalen Aktienteams von JO Hambro zurück.

Der Ende September 2008 aufgelegte Fonds investiert weltweit in Industrie- und Schwellenländer. Knapp 20 Prozent des Fondsvermögens sind in den aufstrebenden asiatischen Ländern investiert. „Unter den Emerging Markets sieht Asien zurzeit deutlich besser aus als Lateinamerika oder Osteuropa“, urteilt Lees. Größter Einzelwert im Fonds ist mit knapp 4 Prozent der chinesische Autohersteller Great Wall Motors. Wie bei den meisten globalen Fonds dominieren aber auch in diesem Fonds die USA mit einem Anteil von zurzeit 54 Prozent. Hinzu kommen Positionen in Japan, Europa und im pazifischen Raum.

Auf der Sektor-Ebene sind die Themen Technologie und Gesundheit deutlich übergewichtet. „Der Technologie-Bereich ist aktuell der einzige Sektor, in dem die Signale in allen drei Bereichen unser Analyse – Fundamentaldaten, Bewertung und Trend – auf Grün stehen“, sagt Lees.

Platz 2: Uni-Favorit Aktien

Frank Thormann interessieren die makroökonomischen Entwicklungen in der Welt nur wenig. Er versucht vielmehr, über einen disziplinierten Investmentprozess weltweit die richtigen Unternehmen für seinen Ende 2005 aufgelegten Fonds zu finden. Entscheidend ist für ihn unter anderem ein ertragsstarkes, rentables und nachhaltiges Geschäftsmodell. Daneben achtet er auf eine attraktive Bewertung. „Wenn wir die richtigen Eigenschaften bei einem Unternehmen sehen, kommt es für uns in Frage – unabhängig von der regionalen oder sektoralen Zuordnung“, erklärt Thormann.

Zurzeit findet er diese Unternehmen vor allem in den USA. Dort ist der Fonds zu fast 60 Prozent investiert. In Europa wird er stärker außerhalb (19 Prozent) als innerhalb der Eurozone (14 Prozent) fündig. In den Emerging Marktes kann er zurzeit keine Kandidaten für sein Portfolio entdecken. Er spielt dieses Wachstumsthema aber über Unternehmen aus den Industriemärkten, die in den Schwellenländern aktiv sind.

Das Portfolio ist für einen globalen Fonds mit 40 bis 80 Titeln relativ konzentriert. Auf die größten Werte entfallen jeweils 3 bis 4 Prozent. Dazu zählen das US-Unternehmen Autozone, das alles verkauft, was man für sein Auto gebrauchen könnte, der deutsche Dialysespezialist Fresenius Medical Care und die amerikanische Eisenbahngesellschaft Union Pacific.

Platz 3: Robeco Global Premium Equities

Diesen im Dezember 2004 aufgelegten Fonds managt die zu Robeco gehörende US-Gesellschaft Boston Partners. Deren Anlageprozess folgt seit mehr als 20 Jahren der gleichen Philosophie, die sie seit 2004 auf auch globale Aktien anwendet. „Im Zentrum steht der Drei-Kreise-Ansatz“, erläutert Fondsmanager Christopher Hart. Er sucht mit seinem Team nach Unternehmen, die drei wesentliche Anlagekriterien erfüllen: eine attraktive Bewertung, starke Fundamentaldaten und eine positive geschäftliche Dynamik.

Hart, der den Fonds seit 2008 managt, ist ein reiner Stockpicker mit Bottom-up-Perspektive – Ein makroökonomischer Blick spielt für die Länder- und Sektorenallokation keine Rolle: „Ich schaue nicht auf das Wirtschaftswachstum, sondern vielmehr auf die Unternehmen, in die ich vielleicht investieren will.“

US-Aktien waren im Portfolio lange untergewichtet. Im vergangenen Herbst hat die Einzeltitelauswahl jedoch dazu geführt, dass die USA mit über 60 Prozent so stark im Portfolio vertreten waren wie seit über sechs Jahren nicht mehr. Mittlerweile ist dieser allerdings wieder auf 54 Prozent gefallen. Neben japanischen und europäischen Titel hält der Fonds ebenfalls kleinere Positionen in China, Hongkong und Südkorea.

Größter Einzelwert mit etwa drei Prozent ist Apple. Hart hatte die Aktie bereits 2013 mit hohem Gewinn verkauft. Im Februar 2014 aber ist er wieder eingestiegen. „Grund war für uns die interessante Bewertung des Unternehmens“, erklärt Hart.

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