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4. Jahresinvestmentkonferenz Afrika Der Aufschwung trägt sich selbst

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Investitionen in die heimische Wirtschaft

Malek Bou-Diab ist Portfolio Manager des Aktienfonds BB African Opportunities bei Bellevue Asset Management. Er sieht einen entscheidenden Wendepunkt in der wirtschaftlichen Entwicklung Afrikas.

In der Vergangenheit befeuerten vor allem globale Faktoren wie steigende Rohstoffpreise und der konjunkturelle Aufschwung in den USA und Europa den Handel mit Afrika. Heute sind die Regierungen vermehrt zur Einsicht gekommen, den Fokus auf lokale strukturelle Wachstumstreiber zu legen. Diese seien gekennzeichnet von mehr Investitionen in die heimische Wirtschaft, einer besseren Diversifizierung der Wirtschaftszweige und der Schaffung von mehr Arbeitsplätzen für lokale Fachkräfte.

Anders als in der Vergangenheit, so Bou-Diab weiter, habe sich eine steigende Zahl von Regierungen zum Vorsatz genommen, den Lebensstandard über nachhaltiges Wachstum zu erhöhen. Nicht politische und wirtschaftliche Eliten, sondern der steigende materielle Wohlstand einer wachsenden Mittelschicht bilde dafür die Grundlage. Der Weg zur Umsetzung erweist sich als steinig, erste Anzeichen sind jedoch bereits ersichtlich.

Aufschwung kein linearer Prozess

So muss sich Nigeria den Konsequenzen seiner Abhängigkeit von Erdölexporten stellen und wirtschaftliche Reformen vorantreiben. Für Ägypten zeichnen sich nach dem Einschnitt durch die Auswirkungen des Arabischen Frühlings ab 2015 erste Anzeichen einer konjunkturellen Erholung ab. Bei den laufenden Ausgaben werden vor allem die staatlichen Subventionen gekürzt. Zugleich werde das tiefe Investitionsniveau nach oben korrigiert.

Bou-Diabs Fazit aus Anlegersicht: Der Aufschwung dürfte sich langfristig in den Gewinnen der börsennotierten afrikanischen Gesellschaften positiv niederschlagen. Der Fonds Manager betont, dass es sich dabei nicht um einen linearen Prozess handelt. Phasen der Stagnation oder gar temporäre Rückschläge sind normal und liegen in der Natur von aufstrebenden Schwellenländern. Einsteigern empfiehlt er, bei einem Anlagehorizont von mindestens drei bis fünf Jahren mit rund fünf Prozent der gesamten Portfolioallokation in Schwellenländern anzufangen, und diese Positionen sukzessive aufzustocken.