Das englische Wort Nudge seht für Stups im Sinne eines Denkanstoßes. Bekannt wurde der Begriff aus der noch recht jungen wissenschaftlichen Disziplin Verhaltensökonomik durch ein gleichnamiges Buch aus dem Jahr 2008. Der Ökonom Richard Thaler und der Jurist Cass Sunstein beschreiben darin Methoden, das Verhalten von Menschen mit geringen Eingriffen zu beeinflussen. 

Als praktisches Anwendungsfeld für diese Theorien sieht das Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA) den Hang vieler Bundesbürger, Gedanken an ihre finanzielle Vorsorge für den Ruhestand zu verdrängen. Die DIA-Studie „Mit einem Stupser zum Sparen – Nudging in der Altersvorsorge: Potenzial, Legitimierung und Wirkmechanismen“ macht daher konkrete Vorschläge für mehr private Altersvorsorge. 

Die vier vorgeschlagenen Maßnahmen sollen helfen, mehr Verbraucher zu einer eigenverantwortlichen Altersvorsorge zu bewegen. Denn das ist zwar schon in frühen Jahren vernünftig. Doch hierbei sollen sie weitreichende Entscheidungen unter Unsicherheit über ihre künftige Lebenssituation treffen. Viele verlieren dabei aber schnell den Mut – und den Durchblick im Dschungel der Vorsorgeangebote. 

Vorschlag 1: Opting-Out
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Opting-Out | © DCG_MAK / Pixabay
Checkliste zum Abhaken. Bildquelle: DCG_MAK / Pixabay
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Zu den vier DIA-Vorschlägen zählt die automatische Einschreibung im Rahmen von sogenannten Opting-Out-Modellen. Damit sollen jene Menschen erreicht werden, die zwar den guten Vorsatz zur Altersvorsorge bereits haben, aber wegen mentaler Barrieren dennoch nichts unternehmen. Opting-Out-Modelle machen sich den Umstand zunutze, dass viele Menschen im gegebenen Zustand verharren.

Bei diesen Modellen erfolgen daher automatische Ansparvorgänge, sofern nicht ausdrücklich widersprochen wird. „Es ist empirisch nachgewiesen, dass sich hierbei tatsächlich mehr Menschen an Vorsorgesystemen beteiligen als bei Opting-In-Modellen, weil man nicht aktiv werden muss“, erklärt Nora S. Stampf. Sie ist die verantwortliche Autorin der aktuellen DIA-Studie.