Altersvorsorge in Deutschland 4 nachhaltige Lebensversicherer im Vergleich
Klare nachhaltige Produktstrategien
In der Praxis habe dies zur Folge, dass sich die Policen der vier genannten Versicherer „aufgrund klarer nachhaltiger Produktstrategien entsprechend positiv in der der Beratung der Kunden einsetzten“ ließen, berichtet Vermittler Baer. „Im Bereich der betrieblichen Altersvorsorge bemerken wir, dass bei einer möglichen Auswahl zwischen dem grünen Tarif und einem konventionellen Tarif die Wahl mittlerweile stärker zugunsten der grünen Tarife ausfällt.“
„Aufgrund der eingeschränkten Kontakte infolge der Corona-Pandemie sind unsere Umsätze mit bAV-Produkten im vergangenen Jahr stark zurückgegangen“, berichtet Holger Beitz einerseits. Andererseits habe „ein starkes Wachstum bei den Einmalbeiträgen unser Geschäftsergebnis deutlich stabilisiert“, so Schulz' Vorstandskollege bei der Prisma Life weiter. Das Angebot an nachhaltigen Investment für Fondspolicen wachse laufend.
Grüner Immobilienfonds geplant
Auch bei Pangaea Life stieg das Fondsvolumen...
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Klare nachhaltige Produktstrategien
In der Praxis habe dies zur Folge, dass sich die Policen der vier genannten Versicherer „aufgrund klarer nachhaltiger Produktstrategien entsprechend positiv in der der Beratung der Kunden einsetzten“ ließen, berichtet Vermittler Baer. „Im Bereich der betrieblichen Altersvorsorge bemerken wir, dass bei einer möglichen Auswahl zwischen dem grünen Tarif und einem konventionellen Tarif die Wahl mittlerweile stärker zugunsten der grünen Tarife ausfällt.“
„Aufgrund der eingeschränkten Kontakte infolge der Corona-Pandemie sind unsere Umsätze mit bAV-Produkten im vergangenen Jahr stark zurückgegangen“, berichtet Holger Beitz einerseits. Andererseits habe „ein starkes Wachstum bei den Einmalbeiträgen unser Geschäftsergebnis deutlich stabilisiert“, so Schulz' Vorstandskollege bei der Prisma Life weiter. Das Angebot an nachhaltigen Investment für Fondspolicen wachse laufend.
Grüner Immobilienfonds geplant
Auch bei Pangaea Life stieg das Fondsvolumen im vorigen Jahr um mehr als 30 Prozent auf rund 244 Millionen Euro, berichtet Martin Gräfer, Vorstand der Bayerischen. Die wachsende Relevanz der Nachhaltigkeit in der Gesellschaft wollen die Münchener nutzen und planen, gemeinsam mit dem Versicherer Nürnberger zur Jahresmitte einen Pangea-Immobilienfonds aufzugelegen, der in nachhaltige Immobilien investiert.
Der Nachfragetrend hin zu grünen Policen dürfte sich bald verstärken, denn mehr als jeder zweite Kunde möchte bei der Wahl einer Versicherung künftig auf das Thema Nachhaltigkeit achten, zeigt eine aktuelle Studie des Marktforschungsinstituts Rothmund Insights. „Ein enormer Markt, der für Vermittler in den nächsten Jahren rasant an Bedeutung gewinnen wird“, sagt Pangaea-Life-Chef Uwe Mahrt im Magazin „Der Vermittler“.
Nachhaltigkeit Pflicht für Finanzberater
Deutschlands Finanzberater sollen in der Zukunft außerdem die Wünsche ihrer Kunden hinsichtlich der Themen Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung abfragen. Wem das ein wichtiges Anliegen ist, solle dann auch ein passendes Versicherungsanlageprodukt angeboten werden. Doch hierfür müssen die Anbieter ihr jeweiliges Engagement zuvor ihren Versicherungsvermittlern in geeigneter Form darlegen.
Einen konkreten Vorschlag hierzu hat die EU Kommission Ende April veröffentlicht. Demnach müssten Unternehmen präziser und vereinheitlicht über ihr nachhaltiges Wirtschaften berichten. „Es ist nur zu begrüßen, dass jetzt alle großen Unternehmen nach einheitlichen Regeln über ihr Engagement in Sachen Umwelt, Soziales und guter Unternehmensführung berichten müssen“, kommentiert Zielke, der Mitglied der zuständigen Expertengruppe ist.
Unternehmen sollen präziser berichten
Solche Berichte muss ab 2023 jedes Unternehmen abliefern, das mehr als 250 Mitarbeiter beschäftigt, 20 Millionen Euro Bilanzsumme oder 40 Millionen Euro Umsatz verzeichnet. „Für die Versicherer heißt das, dass quasi alle nach dem Standard Solvency II berichtenden Unternehmen Informationen über ihr nachhaltiges Wirtschaften geben müssen.“ Momentan mache das laut Zielke gerade einmal die Hälfte der deutschen Assekuranz.
„Wir Versicherer begrüßen das Plus an Transparenz“, erklärt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) zu den neuen Kriterien. Denn sie „erleichtern Versicherern die verantwortungsvolle Kapitalanlage, bieten nachhaltigkeitsinteressierten Versicherungskunden erweiterte Informationen und weisen der Nachhaltigkeit einen festen Platz in der Beratung zu.“
Nachhaltigkeit mit festem Platz in Beratung
Bisher erfasse die sogenannte Taxonomie für nachhaltige Kapitalanlagen erst einen Teil der wirtschaftlichen Aktivitäten der in Europa notierten Unternehmen. „Das muss schnell mehr werden“, fordert Asmussen. „Erste Schätzungen ergeben sogar, dass zum Stand heute die Taxonomie-Kriterien bei Unternehmensaktivitäten und in den Investment-Portfolios nur zu 1 bis 5 Prozent erfüllt werden.“
Einen weiteren Schub für grüne Anlagen würde es geben, wenn die Kriterien auch international gelten würden, so Asmussen weiter. „Für die Nachhaltigkeitsberichtserstattung würden wir begrüßen, wenn sich das Anlageuniversum für die institutionellen Investoren so weit wie möglich erweitert.“ Unabhängig davon kündigt Branchenanalyst Zielke bereits an, künftig „Labels für besonders nachhaltige Lebensversicherungen“ zu entwickeln.
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