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BU-Studie von Franke und Bornberg 4 von 5 Leistungsanträgen bewilligt

Patientin und Krankenschwester auf der Krebsstation im Städtischen Klinikum Dessau
Patientin und Krankenschwester auf der Krebsstation im Städtischen Klinikum Dessau: Bei Krebs zahlen BU-Versicherer fast immer. | Foto: imago images / Steffen Schellhorn

Der pauschale Vorwurf, BU-Versicherer wollten sich vor der Leistung drücken, greife ins Leere. Zu diesem Fazit kommt die aktuelle BU-Leistungspraxisstudie von Franke und Bornberg. Demnach fallen vier von fünf BU-Entscheidungen (79 Prozent) zugunsten der Versicherten aus.

Warum wird keine BU-Leistung fällig?

Mehr als der Hälfte aller Ablehnungen (60 Prozent) werden ausgesprochen, weil der vertraglich vereinbarte BU-Grad nicht erreicht wird (Vorjahr 55 Prozent). Bei psychischen Erkrankungen ist ein zu niedriger BU-Grad sogar für 68 Prozent der Ablehnungen verantwortlich. Anfechtungen und Rücktritte haben hingegen an Bedeutung verloren: Auf sie entfallen aktuell 20 Prozent der Ablehnungen gegenüber 25 Prozent im Jahr zuvor.

Überproportional hoch ist die Ablehnungsquote bei jungen Erwachsenen. Fast die Hälfte aller Ablehnungen wegen Verletzung der vorvertraglichen Anzeigepflicht werden gegenüber Versicherten bis 35 Jahre ausgesprochen.

Einen von neun BU-Anträgen haben die untersuchten Versicherer abgelehnt, weil die diagnostizierte Berufsunfähigkeit voraussichtlich weniger als sechs Monate anhält und somit der Prognosezeitraum nicht erfüllt wird.

Bei Krebs zahlen BU-Versicherer fast immer

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Die Anerkennungsquote variiert je nach Art der Krankheit. Während bei Krebs („bösartige Neuerkrankung“) mehr als neun von zehn Entscheidungen zugunsten der Versicherten ausfallen, beträgt die Positivquote bei psychischen Erkrankungen nur 71 Prozent. Krankheiten des Nervensystems – dazu zählen Parkinson- und Alzheimer-Erkrankungen, Multiple Sklerose, Epilepsie sowie Lähmungssyndrome – führen immerhin in vier von fünf Fällen zur Anerkennung.

Krankheiten der Psyche bleiben der BU-Auslöser Nummer 1. Im Untersuchungsjahr gingen knapp 28 Prozent der anerkannten BU-Fälle auf psychische Erkrankungen zurück.

Erstmalig untersuchten die Forscher im Rahmen der BU- Leistungspraxisstudie bei knapp 22.000 Leistungsfällen auch, aus welchen Gründen die BU-Leistung endet. In knapp 50 Prozent der Leistungsfälle wurde die BU-Rente bis zum Ablauf der Leistungsdauer gezahlt. Bei rund 36 Prozent der Fälle verbesserte sich der Gesundheitszustand oder es erfolgte die Aufnahme einer zum Gesundheitszustand passenden Tätigkeit. Der Tod der versicherten Person führte in 12 Prozent der Fälle zu einer Leistungseinstellung.

Über die Studie

Für ihre Studie analysierten die Forscher die Leistungspraxis von Allianz, Ergo Vorsorge, Generali Deutschland, Gothaer, HDI, Nürnberger und Zurich. Diese sechs BU-Versicherer schützen mehr als sieben Millionen Kund envor den finanziellen Folgen einer Berufsunfähigkeit. Die Untersuchung basiert auf Fakten zu BU-Leistungsanträgen aus dem Jahr 2019.

Alle sechs Versicherer erreichten zwischen 68 und 90 Prozent der möglichen Punkte: Das entspricht den Noten gut (FF+) bis hervorragend (FFF+).

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