40 Fonds im Crashtest Die besten Fonds für Rohstoff-Aktien
Seit fünf Jahren fallen die Notierungen der meisten Rohstoffe – lediglich unterbrochen von einigen Zwischenhochs, auf die bislang immer wieder neue Tiefststände folgten. Das trifft vor allem die Wertentwicklung traditioneller Rohstoff-und Minenfonds im Crashtest, von denen keiner ein positives Ein-Jahres-Ergebnis vorweisen kann.
Evy Hambro, Manager des derzeit noch 2,7 Milliarden Euro schweren Blackrock World Mining Fund, kann sich sicher an bessere Zeiten erinnern: Zeitweise verwaltete er im Branchen-Klassiker mehr als 13 Milliarden Euro, und von der Jahrtausendwende bis zum Ausbruch der Finanzkrise betrug die Rendite knapp 25 Prozent pro Jahr. Viel geblieben ist davon nicht: Allein in den vergangenen fünf Jahren verlor der Anteilspreis auf Euro-Basis 65 Prozent an Wert.

Schwache Wirtschaftsdaten, allen voran sinkende Wachstumsraten aus China, und ein Überangebot wie beim Öl drücken derzeit mächtig auf die Kurse. Laut einer neuen Studie des Energie-Riesen BP wird selbst 2050 zwanzigmal so viel Öl zur Verfügung stehen als dann überhaupt gebraucht wird. So sieht es zumindest BP-Chef Bob Dudley.
Die niedrigen Ölnotierungen wiederum verhindern Neuinvestitionen: Viele Bohrlöcher und Fracking-Projekte brauchen, um nachhaltig Gewinne zu erwirtschaften, Notierungen von wenigstens 70 Dollar pro Barrel. Das kann zu künftiger Verknappung und wieder anziehenden Preisen für das schwarze Gold führen. Die Opec-Staaten oder Russland dürften mittelfristig ebenfalls an einem höheren Preisniveau interessiert sein.
Alles in allem preisen die Rohstoffmärkte, ganz im Gegensatz zur liquiditätsgetriebenen Aktienhausse, die Sorgen der Weltwirtschaft ein. Im Falle einer Rezession könnten sie deshalb zu den ersten gehören, die wieder den Weg nach oben finden.
Mit mehr als 73 Prozent Minus im Fünf-Jahres-Vergleich ist der auf Minen-Nebenwerte spezialisierte Earth Exploration UI von Joachim Berlenbach das Performance-Schlusslicht der 40 Fonds, die sich für den Crashtest qualifiziert haben. Und auch der Index-Tracker Pioneer Aktien Rohstoffe – bei der Auswertung im Herbst 2014 noch Crashtest-Zweiter – findet sich aufgrund seines Anlageuniversums und der schlechten Wertentwicklung entsprechender Rohstofftitel dieses Mal nur auf Platz 17 wieder.
Stabil geblieben sind dagegen die Fonds, die sich auf Spezialgebiete fokussieren. An der Spitze der Auswertung liegen deshalb zwei ETFs auf den Stoxx 600 Europe Constructions & Material Index, gefolgt von Pieter Busschers Robeco SAM Smart Materials, der auf neue Technologien und Materialien setzt.
Die drei Sieger-Fonds im Kurz-Porträt
Platz 1: Lyxor ETF Stoxx 600 Europe Constructions & Materials
Der Fonds des französischen ETF-Anbieters Lyxor zielt darauf ab, seinen Referenzindex Stoxx Europe 600 Construction & Materials Net Return so genau wie möglich abzubilden. Der Index umfasst die 20 führenden europäischen Unternehmen aus den Bereichen Werkstoffindustrie, Bau und Bauzulieferung.
Geografischer Schwerpunkt ist Frankreich mit 34 Prozent, gefolgt von der Schweiz und Schweden mit 21 respektive 14 Prozent. Geprägt wird der Index von den Schwergewichten Vinci und Lafarge Holcim.
Vincis Anteil am Fondsvermögen beträgt immerhin 17 Prozent. Das Unternehmen beschäftigt mehr als 185.000 Mitarbeiter in rund 100 Ländern. Die Sparte Vinci Concessions ist der europaweit größte Betreiber von Verkehrsinfrastrukturen auf Konzessionsbasis. Seine Geschäftstätigkeit erstreckt sich auf die Bereiche Autobahnen, Flughäfen, Brücken und Tunnel, Schienen-Infrastrukturen, Stadien und Parkraumbewirtschaftung.
Die schweizerisch-französische Gesellschaft Lafarge Holcim entstand 2014 aus der Fusion der beiden Marken zum größten Baustoffhersteller der Welt. In der Schweiz kontrolliert Holcim heute mehr als die Hälfte des Zementmarktes und hält bedeutende Anteile des Kies- und Betonmarktes. Das Indexgewicht beträgt 12 Prozent. Weitere Top-Titel sind CRH, Saint-Gobain und Heidelberg Cement.
Der Fonds verwendet die indirekte, Swap-basierte Replikationsmethode. Die Gesamtkostenquote liegt bei 0,30 Prozent und die Erträge werden je nach Anteilsklasse jährlich ausgeschüttet oder thesauriert.
Die besten Fonds für Rohstoff-Aktien
Fonds | Punkte Gesamt |
Pkt. Perfor- mance |
Pkt. Stress- test |
Pkt. Rating |
Vol. in Mio. € |
|
---|---|---|---|---|---|---|
1 | Lyxor ETF Stoxx Europe 600 Construction & Materials | 236 | 89 | 87 | 60 | 28 |
2 | I-Shares Stoxx Europe 600 Construction & Materials | 221 | 88 | 91 | 42 | 27 |
3 | Robeco SAM Smart Materials Fund | 219 | 90 | 94 | 35 | 229 |
4 | Lyxor ETF MSCI World Materials | 201 | 84 | 77 | 40 | 39 |
5 | Source Stoxx Europe 600 Optimised Const. & Materials | 194 | 84 | 83 | 27 | 30 |
35 weitere Fonds >> | ||||||
Sortierkriterium: Punkte Gesamt, Quelle: Testverfahren DER FONDS, Berechnung und Daten: FWW Fundservices GmbH (Stichtag: 10. November 2015), Wertentwicklung auf Euro-Basis |
Evy Hambro, Manager des derzeit noch 2,7 Milliarden Euro schweren Blackrock World Mining Fund, kann sich sicher an bessere Zeiten erinnern: Zeitweise verwaltete er im Branchen-Klassiker mehr als 13 Milliarden Euro, und von der Jahrtausendwende bis zum Ausbruch der Finanzkrise betrug die Rendite knapp 25 Prozent pro Jahr. Viel geblieben ist davon nicht: Allein in den vergangenen fünf Jahren verlor der Anteilspreis auf Euro-Basis 65 Prozent an Wert.

Schwache Wirtschaftsdaten, allen voran sinkende Wachstumsraten aus China, und ein Überangebot wie beim Öl drücken derzeit mächtig auf die Kurse. Laut einer neuen Studie des Energie-Riesen BP wird selbst 2050 zwanzigmal so viel Öl zur Verfügung stehen als dann überhaupt gebraucht wird. So sieht es zumindest BP-Chef Bob Dudley.
Die niedrigen Ölnotierungen wiederum verhindern Neuinvestitionen: Viele Bohrlöcher und Fracking-Projekte brauchen, um nachhaltig Gewinne zu erwirtschaften, Notierungen von wenigstens 70 Dollar pro Barrel. Das kann zu künftiger Verknappung und wieder anziehenden Preisen für das schwarze Gold führen. Die Opec-Staaten oder Russland dürften mittelfristig ebenfalls an einem höheren Preisniveau interessiert sein.
Alles in allem preisen die Rohstoffmärkte, ganz im Gegensatz zur liquiditätsgetriebenen Aktienhausse, die Sorgen der Weltwirtschaft ein. Im Falle einer Rezession könnten sie deshalb zu den ersten gehören, die wieder den Weg nach oben finden.
Mit mehr als 73 Prozent Minus im Fünf-Jahres-Vergleich ist der auf Minen-Nebenwerte spezialisierte Earth Exploration UI von Joachim Berlenbach das Performance-Schlusslicht der 40 Fonds, die sich für den Crashtest qualifiziert haben. Und auch der Index-Tracker Pioneer Aktien Rohstoffe – bei der Auswertung im Herbst 2014 noch Crashtest-Zweiter – findet sich aufgrund seines Anlageuniversums und der schlechten Wertentwicklung entsprechender Rohstofftitel dieses Mal nur auf Platz 17 wieder.
Stabil geblieben sind dagegen die Fonds, die sich auf Spezialgebiete fokussieren. An der Spitze der Auswertung liegen deshalb zwei ETFs auf den Stoxx 600 Europe Constructions & Material Index, gefolgt von Pieter Busschers Robeco SAM Smart Materials, der auf neue Technologien und Materialien setzt.
Die drei Sieger-Fonds im Kurz-Porträt
Platz 1: Lyxor ETF Stoxx 600 Europe Constructions & Materials
Der Fonds des französischen ETF-Anbieters Lyxor zielt darauf ab, seinen Referenzindex Stoxx Europe 600 Construction & Materials Net Return so genau wie möglich abzubilden. Der Index umfasst die 20 führenden europäischen Unternehmen aus den Bereichen Werkstoffindustrie, Bau und Bauzulieferung.
Geografischer Schwerpunkt ist Frankreich mit 34 Prozent, gefolgt von der Schweiz und Schweden mit 21 respektive 14 Prozent. Geprägt wird der Index von den Schwergewichten Vinci und Lafarge Holcim.
Vincis Anteil am Fondsvermögen beträgt immerhin 17 Prozent. Das Unternehmen beschäftigt mehr als 185.000 Mitarbeiter in rund 100 Ländern. Die Sparte Vinci Concessions ist der europaweit größte Betreiber von Verkehrsinfrastrukturen auf Konzessionsbasis. Seine Geschäftstätigkeit erstreckt sich auf die Bereiche Autobahnen, Flughäfen, Brücken und Tunnel, Schienen-Infrastrukturen, Stadien und Parkraumbewirtschaftung.
Die schweizerisch-französische Gesellschaft Lafarge Holcim entstand 2014 aus der Fusion der beiden Marken zum größten Baustoffhersteller der Welt. In der Schweiz kontrolliert Holcim heute mehr als die Hälfte des Zementmarktes und hält bedeutende Anteile des Kies- und Betonmarktes. Das Indexgewicht beträgt 12 Prozent. Weitere Top-Titel sind CRH, Saint-Gobain und Heidelberg Cement.
Der Fonds verwendet die indirekte, Swap-basierte Replikationsmethode. Die Gesamtkostenquote liegt bei 0,30 Prozent und die Erträge werden je nach Anteilsklasse jährlich ausgeschüttet oder thesauriert.
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