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44 Fonds im Crashtest Die besten dynamischen Multi-Asset-Strategiefonds

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Der Performance-Sieger: H2O Vivace

Mit 95 Punkten belegt der H2O Vivace klar den ersten Rang in der Performance-Wertung – der zweitplatzierte M&G Episode Macro Fund folgt mit deutlichem Abstand von 14 Punkten auf Rang 2. Auch bei diesem international anlegenden Fonds spielen Risikobudgets eine zentrale Rolle. Als Ziel setzt sich das Team der 2010 von Bruno Crastes und Vincent Chailley gegründeten und auf Global-Macro-Strategien fokussierten französischen Investmentboutique H2O Asset Management eine 12-Monats-Volatilität zwischen 12 und maximal 20 Prozent. Zudem soll der Eonia-Zinssatz über den empfohlenen Mindest-Anlagezeitraum von vier bis fünf Jahren überboten werden.

Der Fonds wird von Firmenmitbegründer Chailley und Jean-Baptiste Roux nach einem Top-Down-basierten Ansatz gemanagt, bei dem die Analyse der makroökonomischen Rahmendaten im Vordergrund steht. Als Anlageinstrumente stehen dem Team sowohl Anleihen höherer und niedrigerer Bonität aus den Industrie- und Schwellenländern als auch Aktien und Währungen zur Verfügung. Zudem setzt das Team auf weitere Hedgefonds-Strategien wie Relative Value. Als Beispiel für ein Relative Value-Investment nennt die Fondsgesellschaft den Kauf von zehnjährigen US-Anleihen bei gleichzeitigem Verkauf zehnjähriger Bundesanleihen.

Wegen des vergleichsweise schlechten Abschneidens im Stresstest belegt der H2O Vivace in der Gesamtwertung nur Rang 13. Im Performance-Vergleich überragt dagegen nicht nur das Zwölf-Monats-Plus von knapp 25 Prozent, sondern vor allem der Fünf-Jahres-Zuwachs von 250 Prozent. Zum Vergleich: Der zweitplatzierte M&G Episode Macro Fund erzielte über fünf Jahre ein Plus von vergleichsweise bescheidenen 51 Prozent.

Lucio Soso

Der Stresstest-Sieger: Bellevue BB Global Macro

Beträgt die Drei-Jahres-Volatilität beim Performance-Sieger H2O Vivace 23,0 Prozent, so sind es beim Stresstest-Sieger gerade einmal 4,3 Prozent. Damit hat es Bellevue-Manager Lucio Soso geschafft, den Spitzenplatz in dieser Kategorie zu verteidigen. In der Gesamtwertung liegt er mit 133 Punkten auf Rang 5.

Soso verfolgt mit dem 2010 aufgelegten Fonds einen Absolute-Return-Ansatz, der es ihm erlaubt, in alle liquiden Anlageklassen – inklusive Währungen und Rohstoffe – zu investieren. Das Ziel: Eine jährliche Rendite von 5 bis 7 Prozent bei einer Volatilität von weniger als 7 Prozent über jeden beliebigen Zwölf-Monats-Zeitraum.

Liquidität spielt für Sosos Ansatz eine wichtige Rolle. Deshalb bestückt er den Großteil des Portfolios überwiegend mit US-Staatsanleihen und auf der Aktienseite mit gut handelbaren Aktienindizes. Die Möglichkeit, auch Short-Positionen zu halten, nutzt er eher selten. Kürzlich ist er jedoch ein entsprechendes Engagement im S&P 500 eingegangen, was er mit der hohen Bewertung von US-Aktien begründet.

Eine Schlüsselrolle für die Anlageentscheidungen spielen die Szenario-Analyse sowie die Schätzung der jeweiligen Eintrittswahrscheinlichkeit. An diesen Parametern richtet das Team um Soso die Portfoliostrategie aus. Aktuell erwartet das Team mit einer Eintrittswahrscheinlichkeit von 40 Prozent ein moderates Wachstum der entwickelten Volkswirtschaften, wobei die Zinsen auf dem derzeitigen Niveau stagnieren sollen. „Das ist gut für Aktien und schadet auch den Bondmärkten nicht“, erläutert Soso.

Für das zweite Szenario beziffert Soso die Eintrittswahrscheinlichkeit auf 35 Prozent. Es umfasst fallende US-Anleihekurse, die bei Langläufern einen Renditeanstieg auslösen, sowie eine fortgesetzte Rally der Aktienkurse. Als möglichen Auslöser für eine Korrektur bei Anleihen sieht der Bellevue-Manager die geplante Erhöhung der Infrastrukturausgaben in Kombination mit den geplanten Steuersenkungen in den USA, die dort künftig höhere Haushaltsdefizite zur Folge haben. „Ein solches Szenario wäre nachteilig für Anleihen und positiv für Aktien“, erläutert er.

Das dritte Szenario mit einer Eintrittswahrscheinlichkeit von 25 Prozent geht von einer Korrektur am Aktienmarkt aus. „Wir befinden uns am Ende des Konjunkturzyklus und die Aktienbewertungen sind hoch. Eine Korrektur könnte durch einen Wachstumsschock wie die Abwertung des chinesischen Yuan ausgelöst werden“, führt Soso aus. Das Ergebnis dieser Szenario-Einschätzungen ist ein derzeit eher konservativ ausgerichtetes Portfolio mit einer Netto-Aktienquote von 17 Prozent, 49 Prozent langfristigen Anleihen und 31 Prozent Kurzläufern.

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