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Aktualisiert am 29.01.2016 - 17:51 Uhrin CrashtestLesedauer: 8 Minuten

447 Fonds im Crashtest Die besten globalen Aktienfonds

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Der Performance-Zweite: Morgan Stanley Global Opportunity

„Wir investieren nach den Grundsätzen von Warren Buffett in Wachstumsunternehmen“, fasst Kristian Heugh die Anlagephilosophie seines im November 2010 auflegten Fonds in einem Satz zusammen. Das heißt für den Manager des im Performance-Test nach dem Stryx World Growth GBP U zweitbesten Fonds, dass er nur Unternehmen kauft, bei denen sowohl der Preis stimmt als auch das Qualitätswachstum.

Das Kurs-Gewinn-Verhältnis hält Heugh für eine „schreckliche“ Kennzahl, um den Wert eines Unternehmens zu messen. Er versucht stattdessen, den inneren Wert zu ermitteln. Dazu schaut er fünf Jahre in die Zukunft und stellt konservative Prognosen für die Geschäftsentwicklung auf. Er kauft zu Preisen, die deutlich unter diesem Wert liegen. Wenn die Kurse den inneren Wert erreicht haben, verkauft er. „Wir hatten Apple seit Start der Strategie 2007 im Portfolio, haben die Aktie aber ein paar Jahre später verkauft als der Preis unseren geschätzten inneren Wert erreicht hat“, nennt Heugh ein Beispiel.

Qualität hat ein Unternehmen für ihn, wenn es neben einem Wettbewerbsvorteil auch sehr gute Wachstumsaussichten hat. Er mag einzigartige Geschäftsmodelle, die nicht kopierbar sind. Solche Unternehmen findet er grundsätzlich in allen Sektoren. Allerdings seien sie im Versorger- und Finanzbereich eher rar gesät. Im Technologie-Sektor hingegen wird er oft fündig, über 40 Prozent des Fonds sind dort investiert. Facebook ist mit fast 9 Prozent seine größte Position. Die Top-Werte machen über 50 Prozent des globalen Portfolios aus, das sich auf 30 bis 50 Titel konzentriert.

In den vergangenen drei Kalenderjahren schaffte der Fonds mit jeweils 33, 22 und 32 Prozent eine sagenhafte Performance. Das brachte ihn im Performance-Test und auch in der Gesamtwertung weit nach oben, während es im Stresstest lediglich zu Rang 80 reichte. Doch auch das ist in dem breiten Teilnehmerfeld noch immer deutlich über dem Durchschnitt.

Der Stresstest-Sieger: Nielsen Global Value

Fast 40 Prozent des Fondsvermögens hält Ole Nielsen in Cash. Der Grund dafür ist allerdings nicht der Versuch des perfekten Markt-Timings. Der Gründer der dänischen Investmentboutique Nielsen Capital Management findet derzeit einfach keine Aktien, die in sein Konzept passen. Schon seit rund drei Jahren ist der Cash-Anteil im Fonds ziemlich hoch. Das ist sicherlich auch ein Grund für seine Bestwerte im Bereich Stresstest. Der maximale Verlust in den vergangenen drei Jahren beispielsweise lag bei weniger als 7 Prozent – so stabil hielt sich keiner der übrigen 446 im Crashtest analysierten Fonds.

Aber auch sein Anlageansatz ist eher konservativ. Nielsen ist Deep-Value-Manager. Er kauft Aktien nur mit einem Sicherheitspuffer von mindestens 40 Prozent auf den von ihm ermittelten fairen Wert des Unternehmens. Dabei bevorzugt er Qualitätsunternehmen, gern mit hoher Kapitalrendite – und die sind zurzeit einfach zu teuer für den Dänen. Gerade einmal elf Werte hat er in seinem Portfolio, darunter drei skandinavische Banken und vier Versicherer aus den USA und Großbritannien.

Der Finanzbranche trauen viele Investoren immer noch nicht über den Weg, daher sind hier noch Schnäppchen möglich. Gerade im Bankenbereich investiert Nielsen aber auch nur in Werte, die er seit Jahren beobachtet und bestens kennt. Die Ringkjoebing Landbobank oder die Bank of Greenland findet man wohl nur in wenigen globalen Aktienfonds.

In Dänemark zählt Nielsen zu den bekanntesten Fondsmanagern. Er ist seit über 25 Jahren im Geschäft. Bevor er sich 2002 mit Nielsen Capital Management selbstständig machte, managte er Fonds für Nordea und führte als Leiter des Fondsmanagements bei Sparinvest die Value-Strategie ein.  

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