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47 Fonds im Crashtest Die besten defensiven europäischen Mischfonds

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Der Performance-Zweite: SK Top Invest Deka

Mit nur 32 Millionen Euro Volumen gehört der Fonds der Sparkassengesellschaft Deka zu den kleinsten im Testfeld. Er wird exklusiv über die Sparkasse Köln/Bonn vertrieben und ist hauptsächlich institutionellen Anlegern vorbehalten. So liegen die laufenden Kosten des Fonds denn auch bei geringen 0,56 Prozent. Die Mindestanlage beträgt 50.000 Euro.

Fondsmanager Ronald Spekking kann die Fondsmittel bis zu 30 Prozent in Aktien anlegen, aktuell sind es aber nur 20 Prozent. Hier wartet Spekking noch auf bessere Kaufgelegenheiten.

Der Fokus liegt derzeit auf Titeln, die eine hohe Dividende versprechen. Aktien aus dem Bereich Finanzen sind dabei deutlich untergewichtet. Im laufenden Jahr ergaben sich Spekking zufolge erste Kaufgelegenheiten bei Energie-und Rohstofftiteln.

Neben dem Pharmakonzern Sanofi aus Frankreich zählt die Brauerei Anheuser Busch Inbev zu den größten Einzelpositionen. Im Rentensegment setzt Spekking bevorzugt auf Titel aus der Peripherie. „Die anhaltende Kaufbereitschaft der EZB liefert hier die nötige Unterstützung“, ist er überzeugt. Die in das Kaufprogramm der Zentralbank aufgenommenen Unternehmensanleihen stehen dem Fonds jedoch nicht zur Verfügung.

Zu den größten Positionen im Renten-Bereich zählen aktuell Staatspapiere aus Spanien, Italien und Frankreich. In schwierigen Marktphasen kann der Fonds auch komplett in kurzfristige und liquide Geldanlagen umschichten. Das Portfolio punktete vor allem bei der Wertentwicklung über drei Jahre.

Der Stresstest-Sieger: W&W Euroland Renditefonds

Das Kürzel W&W im Fondsnamen steht für den Finanzdienstleistungskonzern Wüstenrot & Württembergische, unter dessen Dach der W&W Euroland Renditefonds firmiert. Gemanagt wird er von der LBBW Asset Management.

Mit einer sehr geringen Schwankungsbreite von unter 2 Prozent im Drei-Jahres-Zeitraum ist der Fonds eines der risikoärmsten Portfolios im Testfeld. Der Gesamtsieger Kapital Plus kommt im selben Zeitraum auf eine dreimal höhere Volatilität von etwas über 6 Prozent. Das reicht im Stresstest nur für Platz 26.

W&W-Managerin Ortansa Becker, die den Fonds seit Oktober 2013 berät, verzichtet gänzlich auf Aktien, obwohl sie diese theoretisch einsetzen könnte. Stattdessen investiert sie das rund 50 Millionen Euro große Fondsvermögen vorzugsweise in festverzinsliche Wertpapiere aus dem Euroraum. Ziel ist eine hohe Sicherheit der Anlagen bei attraktiven Wertzuwächsen. Der Chart läuft denn auch in ruhigen Bahnen – selbst der holprige Start ins aktuelle Börsenjahr konnte dem Fonds nichts anhaben: Seit Anfang Januar liegt er mit 1,5 Prozent im Plus.

Becker pflegt in ihrem Fonds eine breite Streuung auf Staatsanleihen, Pfandbriefe und Unternehmensanleihen. Geografisch erstrecken sich die Titel über den Euroraum und umfassen sowohl Staatsanleihen der Kern-Währungsunion als auch Titel der südeuropäischen Staaten Italien, Spanien und Portugal. Darüber hinaus mischt Becker dem Fonds auch Staatsanleihen aus osteuropäischen Euro-Mitgliedsstaaten wie Slowenien bei. „Damit haben wir von der Bonitätsverbesserung des Landes profitiert“, erklärt sie.

Mit dem Fonds geht Becker aktiv Länderrisiken ein. Außerdem beteiligt sie sich an Neuemissionen, um in diesem Markt mögliche Prämien mitzunehmen. Die niedrige Volatilität führt sie zum einen auf die niedrige Restlaufzeit der gehaltenen Titel zurück, aber auch auf den hohen Anteil an bonitätsstarken Anleihen.

Gute Performance-Beiträge lieferte jüngst ein Pfandbrief der irischen Allied Irish Bank. Vor dem Hintergrund des Ankaufprogramms der Europäischen Zentralbank, das neben Staatsanleihen und Pfandbriefen auch Firmen-Bonds umfasst, zeichnete Becker zudem im Januar eine Neuemission der niederländischen Bank BNG, die sie Mitte April teils mit Gewinn veräußerte.

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