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500 Milliarden Miese an einem Tag Wie Trump die Börse manipuliert

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Wenn die Märkte realisieren, dass sie die Lage optimistischer einschätzen als fundamental gerechtfertigt, ist das der ideale Nährboden für einen veritablen Schock. Kommt es zu einem solchen Schock, dann werden die Kursstürze an den Märkten noch angeheizt durch das Verhalten von passiven Anlageprodukten wie ETFs sowie systematisch investierenden Investmentfonds, die sich prozyklisch verhalten.

Immer mehr Schulden, immer schlechtere Schuldner

Die zweite Entwicklung, die für eine zunehmende Risikogeschwindigkeit sorgt, sehen wir am Anleihenmarkt: Die Verschuldung ist über die Jahre immer weiter gestiegen, die Qualität der Schuldner im Durchschnitt aber gesunken.

Allein in den letzten vier Jahren ist der US-Markt für Unternehmensanleihen im Investment-Grade-Bereich von rund 4 Billionen US-Dollar auf 5,8 Billionen US-Dollar gestiegen. Dieses Wachstum ging jedoch mit einem stetigen Rückgang der allgemeinen Kreditqualität einher. Der Anteil der Schuldner, die von Rating-Agenturen mit der niedrigsten Stufe im Investment Grade-Bereich (BBB) bewertet werden, ist von rund 30 Prozent in den späten 90er Jahren auf mehr als 55 Prozent im Jahr 2019 gestiegen.

Zugleich führen aufsichtsrechtliche Beschränkungen dazu, dass viele professionelle Anleger auf Investment-Grade-Anleihen beschränkt sind. Das bedeutet, dass der Non-Investment-Grade-Markt über einen kleineren Anlegerpool verfügt und mit einer geringeren Liquidität verbunden ist.

Die Sorge ist nun, dass bei der überhöhten Größe des BBB-bewerteten Marktes eine Rezession oder ein anderes Marktereignis eine Welle von Herabstufungen auslösen könnte, mit der viele Anleihen vom IG-Bereich in den High-Yield-Bereich abrutschen würden. Gemessen am heutigen Volumen der heute mit BBB bewerteten Anleihen von insgesamt 3,2 Billionen US-Dollar, würde ein entsprechender Abschwung 240 Milliarden US-Dollar an „gefallenen Engeln“ hervorbringen – für die viele institutionelle Anleger dann als Investoren nicht mehr in Frage kommen. Die Folge wären steigende Spreads, fallende Kurse und für die Unternehmen steigende Refinanzierungskosten. Verständlich,  dass die Märkte extrem sensibel auf Nachrichten reagieren, die in diese Richtung deuten.

Märkte sind immer stärker von Technologie-Riesen abhängig

Der dritte Treiber der immer größeren Risikogeschwindigkeit ist die wachsende Bedeutung von Technologie-Unternehmen. Nach einem durch Finanzwerte getriebenem Höchststand der Märkte im Jahr 2007 haben sich die Tech-Konzerne zum entscheidenden Einflussfaktor der Aktienmärkte entwickelt.

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