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59 Fonds im Crashtest Die besten Fonds für deutsche Aktien

Ein Händler an der Frankfurter Börse: Noch ist ungewiss, ob der deutsche Leitindex dieses Jahr mit einem Plus oder Minus beendet. (Foto: Daniel Roland/AFP/Getty Images)
Ein Händler an der Frankfurter Börse: Noch ist ungewiss, ob der deutsche Leitindex dieses Jahr mit einem Plus oder Minus beendet. (Foto: Daniel Roland/AFP/Getty Images)
Deutsche Aktien zu kaufen hat sich in den vergangenen Jahren gelohnt, vor allem 2012 und 2013 waren fette Jahre. Jetzt ist es kurz vor Weihnachten, und der Dax spielt verrückt. Der Volatilitäts-Index V-Dax ist in den vergangenen Tagen nach oben geschossen. Noch ist ungewiss, ob der deutsche Leitindex dieses Jahr mit einem Plus oder Minus beendet. Aus 2013 verabschiedete er sich mit 9.552 Punkten.

Crashtest: Die besten Aktienfonds Deutschland

  Fonds Punkte
Gesamt
Pkt.
Perfor-
mance
Pkt.
Stress-
test
Pkt.
Rating
Vol. in
Mio. €
1 Acatis Aktien Deutschland ELM 222 84 88 50 121
2 DB Platinum III Platow 213 90 43 80 56
3 Julius Baer German Value Stock Fund 159 53 61 45 88
4 Swiss & Global AM Deutsche Aktien 158 59 49 50 57
5 Concentra 150 30 56 64 1,989
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Sortierkriterium: Punkte Gesamt, Quelle: Testverfahren DER FONDS, Berechnung und Daten: FWW Fundservices GmbH (Stichtag: 10. Dezember 2014)
Quelle: Sortierkriterium: Punkte Gesamt, Quelle: Testverfahren DER FONDS, Berechnung und Daten: FWW Fundservices GmbH (Stichtag: 10. Dezember 2014)


Da heißt es „Augen zu und durch“ – oder aktiv Chancen nutzen. Fondsmanager verhalten sich in solchen Situationen ganz unterschiedlich. Die besten Plätze im aktuellen Crashtest belegen ausgewiesene Stockpicker mit konzentrierten Portfolios. Die beiden bestplatzierten Fonds waren auch im Crashtest im vergangenen Jahr an der Spitze – nur in umgekehrter Reihenfolge. Der beste ETF – auf den Div-Dax – liegt auf Platz 7.



Die drei Sieger-Fonds im Kurzporträt

Platz 1: Acatis Aktien Deutschland ELM

Hendrik Leber ist bekennender Warren-Buffett-Fan und managt die Fonds seiner Investmentboutique Acatis nach strikten Value-Regeln. Schon vor vielen Jahren hat er sein Unternehmen geöffnet für die Fondsideen anderer, die grundsätzlich seine Anlagephilosophie teilen. Ein solcher Fonds ist der Acatis Aktien Deutschland ELM, den Frank Lübberstedt vom Lübecker Finanzdienstleister Ehrke & Lübberstedt berät.

Unterbewertete Unternehmen stehen im Fokus des Fonds, die Lübberstedt allerdings nicht quantitativ auf Basis von Kennzahlen wie dem Kurs-Gewinn-Verhältnis herausfiltert. „Wir versuchen zunächst das Unternehmen und sein Umfeld zu verstehen, und dann blicken wir drei Jahre in die Zukunft“, erklärt der Fondsberater. Sieht er ein Kurspotenzial von mindestens 30 Prozent über diesen Zeitraum, ist die Aktie für ihn interessant.

Marktentwicklungen spielen dabei für ihn keine Rolle. „50 Prozent der Unternehmen im Portfolio haben ein nicht-zyklisches Geschäftsmodell, und bei dem Rest gibt es so viele potenzielle unternehmenseigene Auslöser für einen Anstieg, dass auch hier die konjunkturelle Entwicklung nebensächlich ist“, so Lübberstedt.

Das Portfolio ist stets auf 30 bis 40 Titel konzentriert. Ein gutes Fünftel steckt in Standardwerten, der Rest in Nebenwerten mit einer Tendenz zu Small Caps. Die Gewichtung der Einzelaktien erfolgt nach den Faktoren Upside-Potenzial, Volatilität und Liquidität. „Wir wollen keine hochvolatilen Aktien unter den Top Ten“, so Lübberstedt. Sein Ziel ist es, den C-Dax in möglichst jedem Jahr zu schlagen. Durch den Value-Ansatz mit Ausrichtung auf ertragsstarke Unternehmen mit gutem Management ist der Fonds eher defensiv ausgerichtet und zeigt sich daher in Abwärtsphasen meist recht stabil.

Platz 2: DB Platinum III Platow

Offizieller Berater dieses von der Deutsche Asset & Wealth Management auflegten Fonds ist der GWV Fachverlag in Wiesbaden. Als Person dahinter steht jedoch Christoph Frank, Leiter des Redaktions-Teams der Frankfurter „Platow Börse“. Er setzt im Fonds konsequent die Empfehlungen um, die die Redaktion im Börsenbrief ausspricht. Dabei handelt es sich in der Regel um Unternehmen mit moderater Bewertung, erfolgreicher Unternehmensstory und einem stabilen News-Flow. Beigemischt werden stark im Kurs verfallene „Fallen Angels“ mit hohem Potenzial.

Frank kann Gesellschaften aller Größen ins Portfolio nehmen. Der Fokus liegt aber klar auf mittelständischen Unternehmen. Zu den größten Positionen gehören beispielsweise GFT Tech, Bechtle und Grammer. Das Portfolio ist konzentriert. Rund die Hälfte des Fondsvermögens von mittlerweile 57 Millionen Euro steckt in den zehn Top-Werten.

Frank hält die Chancen für gut, dass der deutsche Aktienmarkt weiter Rückenwind bekommt, nicht zuletzt durch den Ölpreisverfall und den starken US-Dollar. Wirklich wichtig sind die konjunkturellen Entwicklungen jedoch nicht für die Anlagestrategie. Hier konzentrieren sich die Stockpicker aus der Redaktion auf die Chancen und Risiken einzelner Unternehmen. Mit Erfolg. Im Bereich Performance belegt der Fonds im Crashtest Platz 1.

Platz 3: Julius Baer German Value Stock Fund

Der 1993 aufgelegte Fonds wird nach einem klassischen Value-Ansatz gemanagt. „Wir investieren, wenn das Ertragspotenzial des Unternehmens eine Abweichung von mehr als 20 Prozent zum aktuellen Börsenkurs aufweist“, erklärt Fondsmanager Oliver Maslowski. Zudem muss das jeweilige Unternehmen eine Investitionsrendite aufweisen, die die Kapitalkosten deckt. Als dritten Punkt schaut sich Maslowksi die Erwartungshaltung der Marktteilnehmer an.

Wie beim erstplatzierten Acatis Aktien Deutschland ELM ist die Benchmark der C-Dax, der über 500 kleine, mittelgroße und große Unternehmen enthält. „Der Investmentprozess ist systematisch, aktiv und diszipliniert“, so Maslowski. Der Titelauswahl ist ein quantitatives Screening vorgeschaltet. Im Portfolio landen letztlich nur 40 bis 50 Aktien. Die aktuellen Top-5-Titel, die fast 40 Prozent des Portfolios ausmachen, sind allesamt Dax-Werte.

„2014 haben wir Titel mit hoher Abhängigkeit von der deutschen Binnenkonjunktur wie Sixt, TUI oder Hornbach übergewichtet, ferner Telekomwerte wie Freenet und Automobilaktien wie VW und Daimler“, sagt der Fondsmanager. Auf Stahl- und Chemiewerte, Versorger und Hersteller langlebiger Konsumgüter hat er weitgehend verzichtet. Im kommenden Jahr will er Industriewerte stärker gewichten. Maslowski: „Dabei stehen Unternehmen wie Lufthansa im Fokus, die vom tiefen Ölpreis profitieren, oder Aktien, die eine Neuausrichtung vornehmen, zum Beispiel Heidelberger Druckmaschinen.“

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