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in Politik & GesellschaftLesedauer: 3 Minuten

Pflegenotstand 59 Milliarden Euro Kosten und 180.000 fehlende Pfleger

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„Deutschland auf bestem Weg in dramatischen Pflegenotstand“

Neben dem Fach- und Hilfskräftemangel machen der Krankenkasse auch die hohen Pflegekosten Sorgen. Diese werden laut Bericht von 49 Milliarden Euro im Jahr 2020 auf 59 Milliarden Euro bis zum Jahr 2030 steigen.

„Deutschland ist auf dem besten Wege, in einen dramatischen Pflegenotstand zu geraten“, warnt Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der Barmer. . Um diesen abzuwenden, müsse die künftige Bundesregierung vor allem die Ausbildung attraktiver machen und mehr Nachwuchs für die Pflege gewinnen. Die Vereinheitlichung der Pflegeausbildung und der Wegfall des Schulgeldes durch das Pflegeberufegesetz seien hier wichtige Schritte gewesen, sagt Straub.

Bundesländer sollen Investitionskosten für Pflegeheime übernehmen

Des Weiteren müssten die Bundesländer endlich ihrer Pflicht nachkommen, die Investitionskosten für stationäre Pflegeeinrichtungen zu übernehmen, fordert der Barmer-Chef. Diese werden derzeit von den Bewohnern selbst getragen. Dadurch würde eine Entlastung bei den Eigenanteilen der Pflegebedürftigen erreicht werden. Um eine finanzielle Überforderung der Pflegebedürftigen zu vermeiden, sollten zudem die Leistungsbeträge der sozialen Pflegeversicherung einmalig angehoben und dann regelmäßig dynamisiert werden.

Die für den Jahreswechsel geplante Anhebung der Pflegesachleistungsbeträge sowie die Einführung eines Leistungszuschlages bei vollstationärer Pflege sieht Straub als erste wichtige Schritte. Er rät, den ab 2022 vorgesehenen jährlichen Steuerzuschuss von einer Milliarde Euro im Gleichschritt mit den jährlichen Ausgaben der Pflegeversicherung ansteigen zu lassen.

„Die Politik muss zügig gegensteuern, andernfalls bleibt die Pflege eine Großbaustelle auf schwachem Fundament“, so der Barmer-Chef.

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