Der Verband unabhängiger Vermögensverwalter Deutschland (VuV) lud seine Mitglieder und interessierte Gäste jetzt zur sechsten Ausgabe des Deutschen Vermögensverwaltertags ein. Die Veranstaltung findet alljährlich an wechselnden Orten statt. In diesem Jahr bot das Schloss Ettlingen nahe Karlsruhe der Veranstaltung einen würdigen Rahmen. 300 Gäste, neben Vermögensverwaltern auch Vertreter aus Asset-Management-Industrie, Banken und Stiftungen, folgten der Einladung.

Andreas Grünewald brachte in seiner Begrüßungsrede den Zustand der Branche auf den Punkt. Der VuV-Vorstandsvorsitzende bescheinigte Vermögensverwaltern günstige Rahmenbedingungen: „Branchenseitig geht es uns dank der positiven Marktentwicklungen gut, aber wir kämpfen weiter gegen die wachsende Bürokratie.“ Die regulatorischen Anforderungen verlangten Finanzprofis einen hohen finanziellen und zeitlichen Aufwand ab. „Die Kosten steigen, die Standardisierung nimmt zu, die Zeit, die für die Beratung bleibt, dagegen ab“, so Grünewald.

Hauptredner des Tages waren die Historiker Christopher Clark und Klemens Skibicki. Während Clark, der am St. Catherine’s College im britischen Cambridge lehrt, aktuelle politisch-gesellschaftliche Strömungen mit der Vergangenheit abglich, knöpfte sich Skibicki das Thema Digitalisierung vor. Statt Umwälzungen als Bedrohung zu empfinden, sollten Europäer lieber darüber nachdenken, wie sie selbst zu führenden Digitalanbietern werden könnten, so Skibickis Rat. Mit Blick auf die Finanzbranche riet der Experte der Cologne Business School, die allgegenwärtige Vernetzung auch in individuelle Geschäftsmodelle einzubeziehen.

Nach anschließender Workshop-Runde mit breitem Themenspektrum folgte eine Podiumsdiskussion, in der es um die Frage ging: „Wo steht die Vermögensverwalterbranche in zehn Jahren?“ Die Teilnehmer stellten sich dabei nicht nur den Themen, die Moderatorin Corinna Wohlfeil mitbrachte, sondern auch Fragen aus dem Publikum. Insbesondere Bafin-Vertreter Günter Birnbaum wurde in einer teils emotional geführten Diskussion von den Zuhörern gefordert. Neben ihm auf dem Podium standen Torben Bock (Kruse & Bock), Thomas Acker (Spiekermann & Co.), Mechthild Upgang (Dr. Upgang), Chris Bartz (Elinvar) und Historiker Klemens Skibicki.

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