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61 Fonds im Crashtest Die besten Fonds für deutsche Aktien

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Platz 2: Mainfirst Germany Fund

Olgerd Eichler, Mainfirst

Als Olgerd Eichler Mitte August 2013 den Senkrechtstarter unter den deutschen Aktienfonds übernimmt, beträgt das Volumen kaum mehr als 5 Millionen Euro. Heute sind es 500 Millionen Euro – Folge einer exzellenten Performance (150,5 Prozent bis Mitte Februar 2017) und sich daraufhin beschleunigender Mittelzuflüsse. Allein im Kalenderjahr 2017 kamen netto 220 Millionen Euro hinzu.

Bei der Aktienauswahl sieht sich Eichler eigenen Worten zufolge als Überzeugungstäter. Er versucht mit seinen Co-Managern Evy Bellet und Alexander Dominicus möglichst früh Unternehmen zu entdecken, die sich wie der Informationstechnik-Dienstleister All for One Steeb (1.450 Prozent Wertzuwachs in den vergangenen zehn Jahren) oder die ebenfalls im Freiverkehrt gehandelte Atoss Software (950 Prozent) als langjährige Wachstumsbringer entpuppen.

Evy Bellet, Mainfirst

Dabei geht er wie ein typischer Private-Equity-Investor an die Firmen heran und interessiert sich nicht nur für die reinen Zahlen, sondern auch für das Management. Hat er einen interessanten Titel ausgemacht, gewichtet er ihn entsprechend hoch. So hält der Mainfirst Germany derzeit zwar etwas mehr als 40 Werte, doch die 20 größten davon – unter anderem Deutsche Pfandbriefbank, der Automobilzulieferer Hella und Sixt – machen über 80 Prozent des Portfolios aus.

Trotz seiner im Kern unveränderten Risikofreude nimmt Eichler derzeit mehr defensive Titel als gewöhnlich im Fonds auf. „Wir befinden uns im letzten Drittel der laufenden Börsen-Rally“, erläutert er. Als Beispiel nennt er Hannover Rück: „Eine gute Bilanz, eine hohe Dividende, ein konservatives Management und eine relativ günstige Bewertung sprechen für die Aktie.“

Zu aus seiner Sicht wenig aussichtsreichen Unternehmen aus der Telekommunikationsbranche und dem Gesundheitssektor hält der Mainfirst-Manager dagegen wie schon in den vergangenen Jahren weitestgehend Abstand. Daneben hat er sich von Eon getrennt und den Technologie-Anteil des Fonds auf unter 20 Prozent reduziert.

Platz 3: Acatis Aktien Deutschland ELM

Frank Lübberstedt, Ehrke & Lübberstedt

Wir sind davon überzeugt, dass aktives Stockpicking langfristig hohe Überrenditen erzielt“, sagt Frank Lübberstedt von der Lübecker Vermögensverwaltung Ehrke & Lübberstedt. Dass dies keine leeren Worte sind, zeigt der von ihm gemeinsam mit Hendrik Leber von der Frankfurter Investmentboutique Acatis betreute Acatis Aktien Deutschland ELM: Seit der Auflegung im Dezember 2002 beträgt der Zuwachs dort 560 Prozent, während der Durchschnitt der Vergleichsgruppe auf lediglich 380 Prozent kommt.

Ganz ähnlich wie seine Konkurrenten von PFP und Mainfirst sucht Lübberstedt unterbewertete Weltmarktführer in Nischenmärkten. Neben Firmen mit guten Fundamentaldaten schätzt er Unternehmen, die sowohl über ein konservatives und prognosesicheres Management verfügen als auch über ein möglichst konjunkturunabhängiges Geschäftsmodell.

Hendrik Leber, Acatis

Ist dann eine Firma auch noch familiengeführt, greift er besonders gerne zu. Lübberstedt: „Dort wissen wir, dass das Management nicht nur auf die nächsten Quartalszahlen achtet, sondern das Unternehmen mit Weitblick entwickelt und den Unternehmenswert steigert.“ Ein Nebeneffekt dieser bewusst vorsichtigen Anlagepolitik sind die vergleichsweise niedrigen Schwankungen im Anteilspreis, die dem Acatis Aktien Deutschland ELM im aktuellen Crashtest einmal mehr exzellente Stresstestwerte bescheren.

Mit derzeit nur 34 Titeln managt Lübberstedt ebenfalls ein sehr straff geführtes Portfolio. Im Gegensatz zum Mainfirst Germany sind die Einzelwetten aber nicht ganz so groß. So kommen die beiden größten Positionen Meyer Burger Technology und Fintech zusammen nur auf einen Depotanteil von etwas mehr als 11 Prozent.

Den Frankfurter Finanzdienstleister Fintech hat Lübberstedt erst im Herbst ins Portfolio aufgenommen. „Trotz eines Kursanstieges seit Kauf um circa 50 Prozent sehen wir noch weiteres Potential“, sagt er. Ist seines Erachtens bei einer Aktie der faire Kurs erreicht, scheut der Vermögensverwalter jedoch auch nicht vor Gewinnmitnahmen zurück. In den vergangenen Monaten war dies etwa bei Cancom, Aurubis und Tom Tailor der Fall.

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