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71 Fonds im Crashtest Die besten Fonds für chinesische Aktien

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Helen Zhu

Der Performance-Zweite: Blackrock China Fund

Mit 74 Punkten belegt dieser knapp 1,8 Milliarden Euro schwere Fonds im Performance-Test den zweiten Platz hinter dem Comgest Growth Greater China. Insgesamt kommen die beiden Fondsmanager Andrew Swan und Helen Zhu auf 154 Punkten und kommen damit in der Gesamtwertung auf Rang 7. Mit 30 bis 60 beziehungsweise aktuell 47 Titeln haben sie das Portfolio breiter gestreut, mit 9 Prozent ist derzeit Alibaba das am höchsten gewichtete Unternehmen.

Bei der Titelauswahl sind Swan und Zhu nicht ausschließlich auf China beschränkt und können bis zu 15 Prozent des Portfolios in Ländern wie Taiwan investieren. Bei der Auswahl der Titel gehen sie stilneutral vor und kombinieren sowohl Top-Down- als auch Bottom-Up-Analyse. Das Ergebnis des Auswahlprozesses weicht deutlich von dem des Gesamtsiegers ab: So machen zyklische Konsumgüter nur knapp 4 Prozent des Portfolios aus, Finanzwerte wie die Bank of China hingegen – im Comgest-Fonds mit 14 Prozent vertreten– gewichten die Fondsmanager mit gut einem Drittel des Portfolios.

„Wir glauben, dass chinesische Banken, die von vielen Investoren deutlich untergewichtet werden, positiv überraschen könnten“, erläutert Zhu und begründet dies mit verstärkten Regulierungsmaßnahmen, die dem Bankensektor Rückenwind verleihen könnten. Die zweitwichtigste Rolle im Fonds spielen IT-Werte, deren Portfolioanteil bei derzeit 26 Prozent liegt. Einen Schwerpunkt setzt Zhu auf Sektoren, die von der Politik bevorzugt werden und die von Strukturreformen profitieren.

Risiken sieht die Blackrock-Managerin derzeit vor allem aufgrund der von US-Präsident Donald Trump angedrohten Handelsbeschränkungen. „Die damit einhergehenden Nachteile dürften allerdings teilweise von einem verstärkten Umbau zu einer auf den heimischen Konsum ausgerichteten Volkswirtschaft kompensiert werden“, so Zhu. Sollte Trump seine Drohungen wahrmachen, wären der Fondsmanagerin zufolge zunächst bestimmte Industriezweige betroffen, die in Konkurrenz zu US-Produkten stünden. „Dies trifft beispielsweise auf Automobilzulieferer zu“, erläutert Zhu.

Nic Yeo

Der Stresstest-Sieger: Aberdeen Chinese Equity Fund

Wie beim letztjährigen Crashtest schneidert dieser bereits seit 1992 existierende Fonds im Stresstest am besten ab und hängt diesmal mit einem Punkt Vorsprung den zuletzt gleichauf liegenden Schroder Hong Kong Equity ab. Gemanagt wird er von Nic Yeo. Sein Anlageuniversum setzt sich nicht nur aus Aktien von chinesischen Unternehmen zusammen, sondern auch aus solchen, die den Großteil ihres Geschäfts dort betreiben.

Das gute Abschneiden im Stresstest begründet Yeo mit seiner Anlagestrategie: „Wir bevorzugen Unternehmen, die sich unter anderem durch hohe Marktanteile auszeichnen und sich auch in Abwärtsphasen vergleichsweise stabil entwickeln.“ Einen weiteren Grund für die niedrige Volatilität sieht Yeo in der geringen Umschlagshäufigkeit im Fonds: „Vier unserer Top-Ten-Titel halten wir seit mindestens 15 Jahren.“

Seinen Ansatz beschreibt der Fondsmanager als konservativ. Das Portfolio, bestehend aus derzeit 49 Titeln, bestückt er mit Festland-Aktien, wobei er ein besonderes Augenmerk auf politische und regulatorische Risiken legt: „Wir investieren beispielsweise nicht in die vier staatseigenen Banken, denn diese müssen je nach Anweisung der Regierung in bestimmte Sektoren investieren oder Kredite vergeben.“

Yeo ist der Ansicht, dass Gewinne und nicht die Politik der Treiber des Aktienkurses sein sollten. Deshalb bevorzugt er im Finanz-Segment Titel wie HSBC, derzeit fünftgrößte Position im Fonds. Auch am Versicherungskonzern AIA findet er – im Gegensatz zu den meisten anderen Unternehmen dieser Branche – Gefallen: „Das Unternehmen punktet mit einer breiten regionalen Präsenz, einer klaren Strategie und einem guten Produkt-Mix.“

Zu den jüngsten Neuzugängen im Portfolio gehören unter anderem das Immobilienunternehmen China Resources Land, die Industriegas-Unternehmen Yingde Gases und der Flughafenbetreiber Beijing Capital International Airport (BCIA). „Wir sehen BCIA als attraktives Infrastruktur-Investment, das von steigenden Passagierzahlen profitieren dürfte und eine stabile Geschäftsentwicklung erwarten lässt“, erläutert Yeo. Potenzial sieht er derzeit unter anderem auch in Konsumtiteln wie Kweichow Moutai, dem größten chinesischen Likör-Produzenten: „Anbieter von Premium-Produkten profitieren von der rasch wachsenden Mittelschicht, die verstärkt Premium-Produkte nachfragt.“

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