78 Prozent in 5 Monaten So stark brachen Immobilienpreise in London ein
Politische und wirtschaftliche Turbulenzen und nicht zuletzt der Wertverlust des Pound Sterling von 18 Prozent seit dem Brexit-Referendum am 23. Juni entmutigen Käufer, die auch von höheren Steuern betroffen sind.
Der Verkauf von Immobilien, die noch nicht fertiggestellt sind, ist in London im dritten Quartal um 14 Prozent zurückgegangen. Die Unsicherheiten um die Bedingungen für den Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union dämpfen die Nachfrage, die bereits durch höhere Steuern auf Immobilien belastet wurde.
Der Zahl der Immobilienkäufe vor Fertigstellung fiel in dem Zeitraum auf 4830 im Vergleich zu 5636 vor einem Jahr, wie aus einem Bericht von Molior London hervorgeht, in den Bloomberg News Einblick hatte. Ein Sprecher von Molior wollte keine Stellungnahme abgeben.
„Die Daten, die wir seit Brexit gesehen haben, sind eine Warnung an die Wohnbaugesellschaften, mit Blick auf die Zukunft vorsichtig zu sein“, sagte Analystin Sonia Baldeira von Bloomberg Intelligence. „Sie befinden sich aber noch in ihrer Komfortzone, da sie auf guten Auftragsbüchern sitzen. Aber das kann sich in den nächsten 18 Monaten bis zwei Jahren ändern, abhängig davon ob es eine harten oder weichen Brexit gibt.“
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Block-Käufe
Es gab Molior zufolge im dritten Quartal einen „bescheidenen“ Anstieg von neun Prozent bei den Vorverkäufen im Vergleich zum zweiten Quartal. Allerdings seien die Zahlen gestütztworden durch Reservierungen, die vor einem Jahr vereinbart wurden, sowie Block-Käufe von Unternehmens-Investoren.
Dem Bericht zufolge wurde im dritten Quartal die Rekordzahl von 6864 Wohnimmobilien fertiggestellt - so viele wie nie, seit die Daten erstmals im Jahr 2009 erhoben wurden. Die Immobilienwerte werden aufgrund der Turbulenzen um die Brexit-Verhandlungen im kommenden Jahr nach Angaben des größten britischen Maklers Countrywide um 1,25 Prozent sinken - der erste Rückgang seit 2009.