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Aktualisiert am 05.08.2019 - 15:56 Uhrin CrashtestLesedauer: 8 Minuten

79 Fonds im Crashtest Die besten Aktienfonds für europäische Nebenwerte

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Wegen der oft eingeschränkten Liquidität von Micro Caps legt Bobtcheff größten Wert darauf, in jedem Marktumfeld handlungsfähig zu bleiben. Dazu gehört, dass sie zeitweise bis zu 20 Prozent des Fondsvermögens als Barreserve hält und zudem die Zuflüsse ab einem Volumen von 450 Millionen Euro begrenzt. Als der Echiquier Entrepreneurs diese Marke im März 2017 erstmals erreichte, verhängte die Fondsgesellschaft prompt einen sogenannten Soft Close: Wer neue Anteile kaufen wollte, musste in jedem Fall eine ins Fondsvermögen fließende Extra-Provision in Höhe von 5 Prozent zahlen.

Stephanie Bobtcheff, LFDE

Weil der im Sommer 2018 einsetzende Kursverfall vieler Nebenwerte das Volumen zeitweilig auf 350 Millionen Euro zusammenschmelzen ließ, ist diese Beschränkung inzwischen aufgehoben. Angesichts der deutlich günstigeren Marktbedingungen trommelt Bobtcheff seit einigen Monaten aktiv zum Einstieg – lässt aber keinen Zweifel daran, dass der Soft Close bei einem erneuten Überschreiten der Obergrenze wieder in Kraft tritt.

Bei der Aktienauswahl tickt das französische Trio ganz ähnlich wie die Konkurrenz bei Lupus Alpha. „Wir suchen Unternehmen mit beständigen Gewinnen, die ein gut prognostizierbares, robustes und nachhaltiges Wachstum erzielen“, präzisiert Bobtcheff. Größte Positionen waren Mitte Februar der niederländische Cloud-Spezialist Interxion und das nordöstlich von Paris ansässige Pharma-Unternehmen Guerbet. Den traditionell hohen Anteil französischer Beteiligungen – aktuell knapp 31 Prozent – erklärt Bobtcheff mit ihrem Heimvorteil an der Pariser Börse. In Deutschland kauft sie dagegen kaum ein: „Dort dominieren im Nebenwerte-Segment Industriewerte, die unseren Anforderungen nur selten gerecht werden.“

Stephan Hornung, Discover Capital

Das sehen Stephan Hornung und Christian Struck naturgemäß ganz anders. Die Gründer der in Augsburg ansässigen Investmentboutique Discover Capital finden auch in ihrer Heimat eine Reihe von wachstumsstarken Unternehmen – zeitweise machten deutsche Titel wie SAP, LS Telcom oder Allgeier Holding im Portfolio des Crashtest-Siegers Squad Growth mehr als die Hälfte des Portfolios aus. Zwar sank diese Quote ab 2017 mit den gestiegenen Bewertungen auf unter 40 Prozent. Momentan hat Hornung aber eigenen Aussagen zufolge wieder deutlich mehr Auswahl: „Nach dem starken Kursverfall haben wir zum Beispiel Aktien von Dr. Hönle und Siltronic gekauft.“

Wie bei Lupus Alpha und La Financière de L’Echiquier lautet auch bei Discover Capital das Erfolgsrezept Stockpicking in Reinkultur, konzentriert auf von anderen Marktteilnehmern wegen ihrer geringen Größe wenig beachtete und mitunter nur eingeschränkt handelbare Einzelwerte. Obwohl der Squad Growth von allen drei vorgestellten Wettbewerbern mit aktuell 125 Millionen Euro das niedrigste Volumen aufweist, ist deshalb der Zugang seit geraumer Zeit beschränkt: Einlass gibt es nur gegen den vollen Ausgabeaufschlag in Höhe von 5 Prozent.

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