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in Politik & GesellschaftLesedauer: 6 Minuten

Ausblick zu nachhaltigem Investieren 8 ESG-Trends für das neue Jahr

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3. „Stewardship“ gewinnt an Relevanz

Das „G“ in ESG, das für „Governance“ (Unternehmensführung) steht, war schon immer bedeutsam. Wir gehen aber davon aus, dass dabei „Stewardship“-Faktoren stärker betont werden (Stewardship: verantwortungsvoller Umgang mit Kapital), die Anleger dazu verpflichten, zu einer gerechteren und nachhaltigeren Zukunft beizutragen. Konkret erwarten wir die Entwicklung von „systematischer Stewardship“. Gemeint ist damit die Zunahme systematischer ESG-Risiken und die Notwendigkeit, gemeinsam zu handeln, um diese Risiken in den Griff zu bekommen.

4. Soziale Aspekte stehen weiterhin im Fokus

Die Pandemie hat Fragen rund um Gleichheit, Gesundheit und Wohlbefinden in den Vordergrund gerückt. Für 2021 erwarten wir eine laufende Anpassung, wobei Arbeitgeber mit neuen, flexiblen Arbeitsmodellen experimentieren und größere Anstrengungen unternehmen werden, um ihre Mitarbeiter zu motivieren und zu unterstützen. Die Anstrengungen, auf strategischere Weise gegen soziale Ungerechtigkeit und Ungleichheit vorzugehen, müssen unserer Ansicht nach ebenfalls verstärkt werden, wobei Menschenrechtsfragen ins Rampenlicht rücken.

5. Ökologie: Klima und mehr

Wir erwarten, dass sich 2021 mehr Organisationen Ziele für die Erreichung von Klimaneutralität setzen werden, da sie sich zum Pariser Klimaschutzabkommen bekennen. Wegen der Pandemie ist die für 2020 geplante 26. Klimakonferenz der Vereinten Nationen auf November 2021 verschoben worden. Regierungen auf der ganzen Welt stehen dabei weiter auf dem Prüfstand und angesichts ihrer oft wenig ehrgeizigen Klimaschutzziele in der Kritik. Mit der Aussicht auf eine klimafreundlichere US-Administration unter Präsident Biden herrscht neue Zuversicht, dass die größte Volkswirtschaft der Welt wieder dem Pariser Abkommen beitreten und ihre Klimaschutzanstrengungen verstärken wird.

Außerdem erwarten wir, dass Umweltaspekte breiter und über die Bereiche Energie, Transport und Verkehr hinausgehend betont werden, was auch Flächennutzungsänderungen einbezieht – im Kontext des Klimawandels wie auch unter Berücksichtigung des durch die Covid-19-Krise in den Fokus gestellten Umgangs der Menschheit mit der Natur. Wir gehen davon aus, dass es infolge dieser Erweiterung größere Anstrengungen rund um Natur und Artenvielfalt und das mit dem Thema nachhaltig produzierter Rohstoffe verbundene Konzept naturnaher Lösungen geben wird.

Weitere Umweltschutz-Konzepte, die vor dem Hintergrund der Corona-Krise in 2021 beachtet werden sollten, sind Kreislaufwirtschaft und effiziente Ressourcennutzung. Die Pandemie hat zu einem erheblichen Verbrauchsrückgang geführt und gezeigt, dass es möglich ist, weniger zu konsumieren und dennoch zufrieden zu sein, und damit den Stellenwert von Natur und immateriellen Dingen erhöht.

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