8 Vermögensverwalter antworten Wann aktiv und wann passiv investieren?
Andreas Görler, Wellinvest Pruschke & Kalm:
„Grundsätzlich setze ich eher aktive Fonds anstelle von ETFs ein. Hierbei ziehe ich insbesondere für unerfahrene Anleger oder kleinere Depotgrößen vermögensverwaltende Ansätze erfahrener Fondsmanager vor. Hier besteht auch die Möglichkeit, sich komplett aus dem Markt oder einzelnen Anlageklassen zurückzuziehen. Bei einem ETF bleibt man stets voll investiert. Ich bin auch der Auffassung, dass der Anleger bei einem ETF etwas mehr aufpassen muss, um bei Abschwüngen nicht voll dabei zu sein. Falls ein Anleger selbst am Markt aktiv sein will aber trotzdem eine breite Streuung wünscht, evtl. auch häufiger traded, sind passive Ansätze allerdings besser geeignet.
Stärken aktiver Fonds
Für die Erreichung wichtiger langfristiger Ziele ist ein aktiver, vermögensverwaltender Ansatz, der alle Anlageklassen berücksichtigt, vorzuziehen. Auch die Kombination unterschiedlicher Investmentphilosophien ist möglich, da fast jeder Vermögensverwalter auch eine Fondslösung für seinen Investmentansatz anbietet. Das Timing-Problem wird dem Fondsmanager überlassen. Außerdem verfügen die Experten über disziplinierte Ansätze und entscheiden nicht emotional über den Kauf oder Verkauf einer Position.
Diese ETFs meiden
Zumindest sollten Anleger nicht bei jeder Modeerscheinung sofort mitmachen. Wer ständig irgendwelche Branchen- und Themen-ETFs kauft, hat schon nach kurzer Zeit keine vernünftige Depotstruktur mehr. Ein Depot aus 25 Prozent Euro Stoxx 600, 20 Prozent MSCI World All Countries (etwas geringerer Anteil an US Aktien und breitere Streuung als beim MSCI World) 25 Prozent Nachhaltigkeits-ETF, 25 Prozent Small Cap Europa und 10 Prozent Anleihen-ETF mit kurzer/mittlerer Duration (als reine Liquiditätsreserve) sollte langfristig passen.“