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Private Krankenversicherung (PKV) 82 PKV-Tarife mit besonders stabilen Beiträgen

Impfspritze
Impfspritze: Pandemiebedingt höheren Kosten für Prävention, Hygienemaßnahmen oder Tests standen geringere Gesundheitsausgaben aufgrund aufgeschobener Behandlungen gegenüber. | Foto: Tim Reckmann / pixelio.de
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Das Thema Beitragsanpassung (BAP) ist eine der wohl größten Herausforderungen für Vermittler privater Krankenvollversicherungen, meint Thorsten Bohrmann, Senior Versicherungsanalyst bei Morgen & Morgen (M&M). Oft bestehe die Sorge, im Alter einen hohen Beitrag zahlen zu müssen. Da zu den gestiegenen PKV-Beiträgen noch der Wegfall des Arbeitgeberanteils hinzukomme, falle das für den Rentner und Pensionären aber doppelt schwer.

Thorsten Bohrmann, Morgen & Morgen

Die Versicherer bieten daher sogenannte Beitragsentlastungstarife an, die den Gesamtbeitrag um einen individuell wählbaren prozentualen Anteil im Rentenalter entlastet. Oft werden genau den hälftigen Arbeitgeberanteil damit entlastet, berichtet die Hofheimer Rating-Agentur M&M. Demnach wünschen sich die meisten eine prozentuale Entlastung des Gesamtbeitrags von 45 bis 50 Prozent. nur wenige wollen eine Entlastung von bis zu 100 Prozent.

M&M Rating PKV-Beitragsstabilität

Wie sich die Preise aller am deutschen Markt angebotenen Policen im Zeitablauf entwickeln, untersuchen die M&M-Analysten regelmäßig im Rahmen eines Ratings zur PKV-Beitragsstabilität. Sie vergleichen dabei marktweit die Neugeschäftsbeiträge und Beitragsanpassungen von Tarifen, die bereits seit mindestens fünf Jahren auf dem Markt sind. Das aktuelle Ergebnis zeigt, dass die Beiträge im Neugeschäft mit im Schnitt 2,53 Prozent weiterhin leicht steigen.

Zum Vergleich: Im Vorjahr lag die BAP im Neugeschäft noch durchschnittlich bei 1,77 Prozent und 2019 bei 1,68 Prozent. „Insgesamt ist eine steigende Tendenz der BAP im Neugeschäft zu erkennen, die sich mit den langsam alternden Beständen der Unisex-Tarifgeneration begründen lässt“, kommentiert Bohrmann die aktuelle Entwicklung. Jedoch: „Das Niveau der Bisex-Tarife mit fünfprozentiger BAP ist dabei aber noch lange nicht erreicht.“

Die Verteilung innerhalb der Rating-Bewertung bestätigt diese Tendenz: Die Zahl der Fünf-Sterne-Tarife, die nur eine sehr geringe Anpassung der Beiträge vornehmen, sinkt. Im Ergebnis zeigt sich – wie bereits in den Vorjahren – eine leichte Verschiebung in der Sterneverteilung weg von den Höchstwertungen. Mit 317 Vier- beziehungsweise Fünf-Sterne-Policen von insgesamt 808 Tarifen zeige sich aber nach wie vor ein großer Teil sehr stabil.

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Die obige Tabelle beinhaltet nur Tarife mit einem Rating-Ergebnis. Tarife, die noch nicht mindestens fünf Jahre am Markt sind, erhalten kein M&M-Rating. Quelle: MORGEN & MORGEN GmbH

„Das Rating-Ergebnis erfüllt weiterhin seinen Auftrag und spiegelt die aktuelle Marktsituation sowie die Marktentwicklung. Daher haben wir die 2018 großzügig angesetzten Benchmarks im Ratingverfahren 2021 beibehalten“, erläutert Bohrmann. „Das erste Unisex-Ratingergebnis war 2018 eher überdurchschnittlich gut und wir nähern uns aktuell dem guten bis normalen BAP-Niveau“. Eine Anpassung sei erst erforderlich, wenn das Ergebnis einen verzerrten Blick zeige.

Weniger Gesundheitsleistungen 2021

Die diesjährigen Beitragserhöhungen liegen wieder hauptsächlich am medizinischen Fortschritt und an den mitalternden Bestandskunden. Einen direkten Zusammenhang mit der Corona-Pandemie konnten die Versicherer nicht ausmachen: In Summe waren die Leistungsausgaben stabil. Pandemiebedingt höheren Kosten für Prävention, Hygienemaßnahmen oder Tests standen geringere Gesundheitsausgaben aufgrund aufgeschobener Behandlungen gegenüber.

Insgesamt wurden weniger Gesundheitsleistungen in Anspruch genommen. Die PKV-Anbieter rechnen allerdings mit einem verzögerten Anstieg der Leistungsausgaben in den kommenden Jahren. Aufgeschobene Behandlungen, in diesem Zusammenhang unerkannte Krankheiten, Langezeitfolgen von Covid-19-Erkrankungen und eine zeitlich verzögerte Belegeinreichung, etwa aus der dritten Welle der Pandemie, können die zukünftigen Leistungsausgaben erhöhen.

Die Gesellschaften bilden daher jetzt höhere Schadenrückstellungen. „Die Herausforderungen für die PKV-Versicherer werden in den nächsten Jahren vor allem in der Alterung ihrer Bestände, in erhöhten Leistungsausgaben aufgrund verzögerter Pandemie-Auswirkungen, in erhöhten Kosten im Rahmen des medizinischen Fortschritts, sowie in der anhaltenden Niedrigzinsphase liegen“, sagt Bohrmann. Er erwartet in Teilen anhaltende PKV-Beitragsanpassungen.

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