85 Fonds im Crashtest Die besten Fonds für japanische Aktien
Nur drei Monate nach dem Reaktor-Unglück von Fukushima einen Fonds für japanische Aktien aufzulegen, dazu gehört Mut. Mut, der im Falle der Banque de Luxembourg belohnt wurde: Ihr im Juni 2011 gestarteter BL-Equities Japan – einer von zwei punktgleichen Siegern des jüngsten Crashtests – konnte den Anteilspreis seither um 152 Prozentpunkte steigern. Das entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Rendite von 13,7 Prozent. Zum Vergleich: Der Dax schaffte gerade einmal 6,1 Prozent, der Euro Stoxx 50 sogar nur 5,7 Prozent. Auch Japans führender Aktienindex Nikkei-225 hielt da nicht mit, landet aber immerhin bei 11,8 Prozent.
Dafür, dass japanische Aktien in den vergangenen Jahren ein besseres Investment waren als deutsche oder europäische, steht vor allem ein Name: Shinzo Abe. Japans seit Dezember 2012 amtierender Premierminister hat die Wirtschaft des Landes mit seiner Abenomics genannten Deregulierungs-Politik aus einem jahrzehntelangen Tiefschlaf gerissen und damit mehr bewirkt als in Deutschland drei aufeinanderfolgende Koalitions-Kabinette zusammen. Seit Oktober 2017 regiert Abe mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit und hat daraufhin das Reform-Tempo noch einmal angezogen. So will er ab 2019 mehrere hunderttausend Gastarbeiter ins Land lassen, um dem zunehmenden Fachkräftemangel Paroli zu bieten – eine im traditionell abgeschotteten Japan bis vor kurzem undenkbare Maßnahme.
1.200% Rendite in 20 Jahren?
Rang | Fonds | Punkte gesamt | Pkt. Performance | Pkt. Stresstest | Pkt. Aktives Mgmt. | Vol. in Mio. Euro | ISIN |
---|---|---|---|---|---|---|---|
1 | BL-Equities Japan | 87 | 33 | 27 | 27 | 481 | LU0578148453 |
1 | T. Rowe Price Japanese Equity | 87 | 30 | 30 | 27 | 531 | LU0230817339 |
3 | Comgest Growth Japan | 82 | 35 | 17 | 30 | 1158 | IE0004767087 |
4 | UBAM IFDC Japan Opportunities | 76 | 25 | 27 | 24 | 63 | LU0306284893 |
4 | Value-Invest Lux Japan | 76 | 19 | 30 | 27 | 108 | LU0135991148 |
80 weitere Fonds |
Und woran liegt es, dass der BL-Equities Japan so viel besser abschneidet als der Nikkei und die meisten der übrigen 84 Crashtest-Teilnehmer? Unter anderem daran, dass im Index manche Konzerne und Branchen eine größere Rolle spielen als es Fondsmanager Steve Glod für gerechtfertigt hält. „Konkurrenten wie Apple und Samsung haben der japanischen Unterhaltungsindustrie längst den Rang abgelaufen“, sagt er. Ähnliches gelte für die Autohersteller. Aktien wie Sony oder TDK sucht man deshalb in seinem ausschließlich nach firmenspezifischen Kriterien zusammengestellten Portfolio ebenso vergeblich wie Honda und Toyota.
Wettbewerbsvorteile und überdurchschnittliches Wachstum findet Glod vor allem bei mittelgroßen Unternehmen. Etwa bei Recruit Holdings, deren Tochtergesellschaft Indeed die weltweit größte Suchmaschine für Stellenangebote betreibt. Oder bei Techno Pro Holdings, einem Personaldienstleister, der sich auf die Vermittlung von Ingenieuren und wissenschaftlichen Mitarbeitern spezialisiert hat. Zwei Beteiligungen, denen die jüngste Arbeitsmarkt-Offensive des japanischen Premiers in die Karten spielen dürfte. Insgesamt enthält das Portfolio derzeit rund 60 handverlesene Titel aus den verschiedensten Branchen, denen Glod das Oberetikett „Qualität zu einem angemessenen Preis“ verpasst: „Wir sind überzeugt, dass sich dieser Ansatz langfristig auszahlen wird.“