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9 Fonds im Crashtest Die besten Fonds für türkische Aktien

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Platz 2: DWS Türkei

Dass man nicht unbedingt türkische Wurzeln haben und vor Ort sitzen muss, um erfolgreich einen Fonds für türkische Aktien zu managen, beweist Sebastian Kahlfeld seit Jahren. Der von Frankfurt aus agierende Manager des DWS Türkei kommt eigenen Angaben zufolge bei Meetings vor Ort mit Englisch bestens zurecht, und als einen seiner Haupt-Vorteile sieht er die Größe der Muttergesellschaft Deutsche Bank: „Das erleichtert den Zugang. Außerdem kann ein gewisser Abstand zum Markt auch positiv sein, weil dann zum Beispiel die Gefahr geringer ist, Gerüchten aufzusitzen.“

Wie die meisten seiner Konkurrenten hat auch Kahlfeld in seinem Fonds Finanzwerte wie Akbank TAS oder Turkiye Is Bankasi hoch gewichtet, insgesamt liegt ihr Anteil bei 42 Prozent. Zudem setzt er ebenfalls stark auf Werte aus der zweiten und dritten Reihe. „Hier finden sich vor allem einige lohnende exportorientierte Firmen“, erläutert Kahlfeld. Diese seien zwar auch in der allgemeinen Schwäche des Marktes mit nach unten gezogen worden. „Die von uns gehaltenen Unternehmen sind jedoch kerngesund und verfügen über ein ausgezeichnetes Management.“

Als belastend für den türkischen Aktienmarkt empfindet der DWS-Manager die derzeit unklare politische Lage. Aktuell laufen noch Koalitionsverhandlungen, auch Neuwahlen sind nicht ausgeschlossen. Kahlfeld: „Es ist gut möglich, dass deshalb Investitionsentscheidungen vertagt werden.“ Aus den gleichen Gründen wie UBAM-Manager Koen hält jedoch auch Kahlfeld den türkischen Markt auf lange Sicht für äußerst attraktiv.

Trotz der nach wie vor zur Schwäche neigenden türkischen Lira nimmt Kahlfeld Währungsabsicherungen nur sporadisch vor: „Unser Fokus liegt in erster Linie auf der Analyse der Unternehmen.“


Platz 3: HSBC Turkey Equity Fund


Vom Zeitpunkt seiner Auflegung an gerechnet ist dieser im Frühjahr 2005 gestartete Fonds das performancestärkste Angebot seiner Kategorie, auch über drei und fünf Jahre gehört er zu den Spitzenreitern. Im laufenden Jahr findet sich Yigit Onat, der den Fonds direkt vor Ort in Istanbul leitet, dagegen nur in der Mitte des Bewerberfeldes wieder – mit entsprechend schwachen Noten im Stresstest.

Das Portfolio des Fonds ist zweigeteilt. Rund 60 bis 70 Prozent des Vermögens legt Onat indexnah an. Eine Mehrrendite versucht er zu erzielen, indem er sich aus circa 100 investierbaren Titeln die 40 stärksten herauspickt, von denen es letztlich die zehn besten ins sogenannte Alpha-Portfolio schaffen. Mit 25 bis 40 Titeln ist der HSBC Turkish Equity vergleichsweise konzentriert, derzeit hält Onat 37 Beteiligungen.

Auf der Sektorebene dominiert wie in den Fonds der Konkurrenz der Finanzsektor. „Trotz des regulatorischen Drucks beurteilen wir die Aussichten für türkische Banken als positiv“, sagt Onat. Der Anteil notleidender Kredite sei weiter gering, gleichzeitig bestehe Verbesserungsspielraum bei den operativen Kosten. Onat: „Derzeit sind wir in ausgewählten Titeln übergewichtet und warten auf weitere Kaufgelegenheiten.“

Nicht ganz so positiv sieht der HSBC-Manager Konsumtitel wie die Autobauer Ford Otomotiv Sanayi und Tofas oder den Haushaltsgeräte-Hersteller Arcelik. „Wir gehen davon aus, das die inländische Nachfrage nach Konsumgütern in den kommenden Quartalen abflaut, was sich negativ auf die Gewinnerwartungen auswirken dürfte“, sagt er. Im Energiesektor gefällt Onat vor allem der Raffinerie-Betreiber Tupras, der unter anderem von einer kürzlich erfolgten Fabrikinvestition in Höhe von 2 Milliarden US-Dollar profitieren soll: „Das lässt für dieses Jahr hohe Gewinne erwarten.“

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