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9-Milliarden-Dollar-Fondsmanager Darum halt Magellan Global Equity Fund 14 Prozent Cash

Hamish Douglass, dessen Magellan Global Equity Fund in den letzten fünf Jahren 99 Prozent seiner Konkurrenten geschlagen hat, hob im April seine Cash-Quote auf etwa 14 Prozent an, um sich gegen „heftigen Gegenwind“ zu wappnen, den er auf den Aktienmärkten erwartete. Gefahr sah er bereits Mitte 2014. Der Stock-Picker und CEO von Magellan Financial Group hält nun fast 16 Prozent seines Fondsvermögens in Liquidität - der höchste Anteil seit 2009 -, und beabsichtigt derzeit nicht, Aktien zu kaufen. „Wir warten lieber ab und halten unsere Cash- Position“, sagt der 47-Jährige in einem Telefoninterview aus Sydney. „Wir waren sehr aktiv, bevor es mit diesen Turbulenzen losging.“

Globale Aktien schwenkten im Mai in einen Abwärtstrend ein, der sich drei Monate später mit der Yuan-Abwertung verstärkte. Noch schlimmer wurde die Lage um den Jahreswechsel, als das Zusammentreffen von Ölpreisverfall, Sorgen wegen der Abkühlung in China und einem Ausverkauf bei Bankaktien den MSCI All- Country World Index erstmals seit fünf Jahren in einen Bärenmarkt drückte.

Der 5,4 Milliarden Dollar schwere Magellan Global Equity Fund ist der größte unter den Fonds mit zusammen 9,1 Milliarden Dollar (8,2 Milliarden Euro), die Douglass direkt verantwortet, wie von Bloomberg zusammengestellte Daten zeigen. Magellan insgesamt verwaltet ein Vermögen von 38,9 Milliarden Australischen Dollar (24,9 Milliarden Euro). Der globale Fonds hat in den letzten zwölf Monaten 0,4 Prozent gewonnen und damit 90 Prozent seiner Wettbewerber geschlagen. Der MSCI All-Country World Index gab im selben Zeitraum 13 Prozent ab. Über fünf Jahre brachte der Fonds jährlich 17,8 Prozent ein, womit er besser ist als 99 Prozent der Konkurrenten, wie von Bloomberg zusammengestellte Daten zeigen.

Kein Kollaps

Douglass hält nicht an der Liquidität fest, weil er von einer harten Landung in China ausgeht. Vielmehr erwartet er Positives für die Weltwirtschaft. „Unsere zentrale These ist, dass China nicht zusammenbricht, dass der Yuan nicht abstürzt und dass die Erholungsstory in den USA in den nächsten Jahren weitergeht“, sagt er.

Probleme hat Douglass jedoch mit den Bewertungen. Wenn sich die Wirtschaft erhole und die Federal Reserve nach und nach die Zinsen anhebe, würden einige der beliebtesten Aktien überteuert erscheinen, so der Fondsmanager. Sobald sie zu fallen begännen, werde er wieder kaufen.

Teure Aktien

Hochwertige Aktien „sind immer noch sehr teuer, sie preisen praktisch eine Nullzinswelt für alle Zeiten ein“, so Douglass. „Wir halten lieber Cash anstelle der defensivsten Aktien, die wir ansonsten gehalten hätten.“
Gemessen am Kurs-Gewinn-Verhältnis wurde der MSCI World Minimum Volatility Index, der Aktien abbildet, die als relativ sichere Anlage in unruhigen Zeiten gelten, am 29. Januar gegenüber dem normalen MSCI-Index für globale Aktien mit 31 Prozent Aufschlag gehandelt. Der MSCI All-Country World Index notierte am Freitag um 8:41 Uhr MEZ 0,2 Prozent niedriger, die Aktie von Magellan Financial Group schloss in Sydney 4,3 Prozent höher.

Ende Januar waren Apple, Microsoft und Wells Fargo unter den größten Positionen im globalen Magellan-Fonds. Mehr als die Hälfte der Investments steckte in US-Aktien, die Cash-Quote lag bei 15,6 Prozent. Douglass zufolge verzeichnet die Firma Rekordzuflüsse von Privatanlegern.

Douglass wurde in Australien als Dealmaker bekannt und wurde mit 35 Jahren Co-Leiter Global Banking für Australien und Neuseeland bei der Deutsche Bank 2006 gründete er zusammen mit Chris Mackay und der Unterstützung des Milliardärs James Packer die Magellan Financial Group.

Zu früh, zu spät

„Bei diesen Dingen ist es besser, sechs Monate zu früh dran zu sein als sechs Minuten zu spät“, sagt Douglass. „Vielleicht war ich zwölf Monate zu früh, aber nicht zwölf Monate zu spät.“

Wenn es ums Kaufen geht, wartet er noch ab. „China wird sich in den nächsten zwölf Monaten beruhigen“, erklärt er. „Wenn das passiert, und wenn die US-Zinsen zu steigen beginnen, dann wird es einige interessante Neubewertungen geben, die uns die Möglichkeit geben, das Geld einzusetzen.“

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