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Aktualisiert am 10.03.2020 - 16:35 Uhrin Gold & EdelmetalleLesedauer: 4 Minuten

990 US-Dollar pro Unze Wo der Goldpreis in 12 Monaten stehen wird

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Dass der Goldmarkt äußerst sensitiv auf diesen Aspekt reagiert, lässt sich an der Reaktion der ETF-Investoren im Jahre 2013 ablesen (siehe unten). Diese hatten ihre Positionen alleine im März 2013 um 174 Tonnen reduziert. Damals kam die Diskussion um ein mögliches „Tapering“ der FED auf. Zwar erwarten wir 2016 keinen Ausverkauf in derselben Größenordnung, weil das Überraschungsmoment der tatsächlich ersten Zinserhöhung geringer ausfallen dürfte als Bernankes Äußerung vor zwei Jahren. Zusammen mit einem absehbar auslaufenden quantitativen Lockerungsprogramm der EZB dürfe ein weiterer ETF-Bestandsabbau jedoch programmiert sein und zusammenmit der neuen chinesischen Nachfragerealität preisdrückend wirken.



Kurzfristig Erholung möglich

Kurzfristig, d.h. mit Blick auf das Jahresende 2015, ergibt sich nach unserer Einschätzung ein differenziertes Bild. Zum einen ist den ETF-Anlegern in der aktuellen Situation durchaus Besonnenheit zu attestieren, denn die Verkäufe halten sich noch in Grenzen. Zum anderen deuten markttechnische Gründe daraufhin, dass der jüngste Kursverfall zunächst einen Halt finden sollte. So wurden beispielsweise an der Goldbörse in Shanghai stark erhöhte Verkaufsorders abgewickelt. Die Verkaufsvoluminalagen dort um ein Vielfaches über den Durchschnittswerten. Nach Angaben von Reuters wurden gestern in Shanghai in einem wichtigen Futures-Kontrakt alleine über eine Million Losgrößen gehandelt – der bisherige Durchschnittswert lag im Juli bei 30.000 Losgrößen.



Auch an der COMEX sind die spekulativen Großanleger („Managed Money“) mit einer Netto-Short-Position von über 11 Tausend Kontrakten so pessimistisch wie noch nie seit Beginn der Datenaufzeichnungen 2006. Dieser extrem ausgeprägte Gold-Pessimismus unter den spekulativ eingestellten Anlegern spricht nach der deutlichen Preiskorrektur zumindest kurzfristig für eine Stabilisierung, die sich bereits andeutet. Außerdem ist die Saisonalität im zweiten Halbjahr Gold-positiv.

Fazit

Nach dem China-Schock und der leicht übertriebenen Preisreaktion könnte sich der Goldpreis zunächst erholen. Dafür sprechen markttechnische Argumente und die Saisonalität. Wir trauen dem Edelmetall den Wiederanstieg auf 1.150 USD/Unze zu. Die ursprünglich angesetzten 1.275 USD scheinen aktuell unrealistisch.

Auf Sicht eines Jahres überwiegen aber unseres Erachtens klar die negativen Argumente, insbesondere der Anstieg der Opportunitätskosten, weshalb wir einen weiteren Kursrückgang erwarten, der die Goldnotierung unter die Marke von 1.000USD/Unze führen sollte. Unsere neue Prognose auf Sicht von zwölf Monaten lautet daher 990 USD/Unze nach zuvor 1.100.

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