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Abseits der Börsen-Stars Welche Wachstumsnachzügler jetzt interessant sind

Srini Gopalan (links), Vorstandsmitglied der Deutschen Telekom und Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz auf der Pressekonferenz zum Start des G5-Netzes: G5 gilt als Wachstumsthema.
Srini Gopalan (links), Vorstandsmitglied der Deutschen Telekom und Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz auf der Pressekonferenz zum Start des G5-Netzes: G5 gilt als Wachstumsthema. | Foto: imago images / Eibner Europa

Während einige große Wachstumskonzerne von den pandemiebedingten Ausgangssperren unmittelbar profitiert haben, kam das Wachstum vieler anderer Unternehmen durch den Lockdown zum Stillstand, obwohl sie prinzipiell „auf der richtigen Seite des Wandels“ stehen und weltweit für weitreichende Umwälzungen in ihrer Branche sorgen. Aktuell erscheint daher von besonderer Bedeutung, Unternehmen mit hohen langfristigen Wachstumspotenzialen zu identifizieren, die Technologien einsetzen, um weitere Marktanteile zu erobern oder gänzlich neue Märkte zu erschließen, sodass sie weniger stark von der Konjunktur abhängen.

Investoren sollten bei der Suche derartigen Unternehmen ein breites Anlagespektrum in Betracht ziehen und einen Blick über den Tellerrand werfen. Viele der Unternehmen, die derzeit attraktiv erscheinen, sind weniger bekannt als die großen Internetplattformen, die die Börsenrally in den letzten Monaten angeführt haben. Es ist zu erwarten, dass viele Unternehmen, deren Wachstum von der Corona-Pandemie gebremst wird, hohe Wertpotenziale bieten, sobald Impfstoffe oder wirksame Covid-19-Medikamente verfügbar sind und sich die globale Wirtschaft wieder vollständig normalisiert.

Innovative Gesundheitsunternehmen, die aus dem Blickfeld der Investoren geraten sind

Wenngleich sich heute alles darum dreht, Medikamente und Impfstoffe gegen Covid-19 zu finden, spricht normalerweise viel gegen ein Engagement im Pharmasektor: Zum einen verzeichnen Pharmaunternehmen insgesamt nur moderate Umsatzsteigerungen. Zugleich ist eine enorme Innovationsstärke erforderlich, um alte Blockbuster-Medikamente zu ersetzen. Und schließlich dürfte es – zumindest anfänglich – schwierig sein, mit einem Impfstoff hohe Einnahmen generieren.

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Wesentlich interessanter erscheinen Ausrüster und Dienstleister aus dem Bereich Biowissenschaften, da dieser ebenso innovationsstark ist, jedoch niedrigeren regulatorischen Risiken (beispielsweise in Form von Medikamentenpreiskontrollen) unterliegt. Ein besonderer Fokus liegt auf den Bereichen Diagnostik und Bioverfahrenstechnik.

Es ist beispielsweise davon auszugehen, dass die hohe Nachfrage nach molekularen Tests zum Nachweis von Covid-19-Infektionen und nach serologischen Tests auf Antikörper länger anhalten wird als allgemein erwartet, da beispielsweise Ärzte und Krankenschwestern voraussichtlich zwei- oder dreimal pro Woche getestet werden.

Ein Beispiel für einen Akteur auf diesem Markt ist DiaSorin, ein italienisches Biotechunternehmen für Spezialdiagnostik, das einen Test auf Antikörper gegen das Spike-Protein entwickelt hat. Das Protein wird vom Coronavirus genutzt, um sich an die Zellen zu binden. Dieser Test könnte vor allem bei der Analyse der vielen in der Entwicklung befindlichen Impfstoffe eingesetzt werden, die Spike-Proteine imitieren, um eine Antikörperreaktion hervorzurufen.

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