Suche Event Calendar Icon EVENTKALENDER Newsletter Icon Newsletter Icon Newsletter Abonnieren
Das Tool für Profis und solche, die es werden wollen – jetzt die DAS INVESTMENT Fonds-Analyse-App installieren.

„Abwärtstrend des Dollars ist noch nicht vorbei“

Lesedauer: 2 Minuten
Der Euro ist auf ein neues Rekordhoch gegenüber dem US-Dollar gestiegen, die Inflation in Deutschland erreicht einen 15-Jahres-Positivrekord. Der Stimmungsindikator des Zentrums für europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim ist dagegen auf ein Allzeittief gesunken, der Dax erreicht einen 2-Jahres-Negativrekord. Mit welchen Aktien können Anleger darauf reagieren? Das fragte DAS INVESTMENT.com Eberhard Weinberger, Vorstand des Pullacher Vermögensverwalters DJE Kapital.

DAS INVESTMENT.com: Wie erklären Sie sich den neuen Rekordstand des Euros gegenüber dem US-Dollar?

Eberhard Weinberger: Die Ursache liegt vor allem in den USA, insbesondere im chronischen Ungleichgewicht der US-Handelsbilanz. Die Amerikaner importieren mehr als sie exportieren. Außerdem hat die aktuelle Preishausse für Rohstoffe wie zum Beispiel Öl und Gold den Dollar geschwächt. Das dritte Problem stellt die hohe Geldmenge dar, die vor allem der ehemalige Zentralbank-Chef Alan Greenspan zu verantworten hat.

DAS INVESTMENT.com: Wie geht es Ihrer Meinung nach mit dem Euro bis zum Jahresende weiter?

Weinberger: Das hängt vor allem davon ab, wie die US-Zentralbank Fed auf die zu erwartenden konjunkturellen Probleme reagiert. Ich denke sie wird alles tun, um einen freien Fall des Dollars zu verhindern. Doch Abwärtstrend des Dollars ist noch nicht abgeschlossen. Mit einem USA-Urlaub zum Spotpreis würde ich noch ein Jahr warten.

DAS INVESTMENT.com: Wie dürfte die Europäische Zentralbank (EZB) auf einen weiter fallenden Dollarkurs reagieren?

Weinberger: Die EZB dürfte ihre bisherige Politik beibehalten. Sie hat die Zinssenkungen der Fed nicht mitgemacht. Stattdessen hat sie dem Markt Liquidität bereit gestellt, was sehr gut war. Zuletzt wurde der Zinssatz zwar leicht angehoben. Doch eine weitere Zinserhöhung kann sich die EZB nicht leisten. Denn eine Zinserhöhung passt psychologisch nicht in die Landschaft. Stattdessen dürfte sie die Konjunktur in der Eurozone weiterhin unterstützen, indem sie großzügig Liquidität bereit stellt oder vielleicht sogar den Zinssatz senkt. Die hohe Inflation ist kein so dringendes Problem für die EZB. Die Preissteigerungen bei Rohstoffen werden durch den schwachen Dollar relativiert.

DAS INVESTMENT.com: Welche Branchen dürften sich dem kommenden Abwärtstrend widersetzen können?

Weinberger: In Zeiten von widrigem Marktklima wie aktuell gelten zum Beispiel Telekommunikationsanbieter und Versorger als defensive Titel. Bei der aktuell hohen Inflation bevorzuge ich darüber hinaus Aktien mit hohem Sachwert-Charakter. Ein Beispiel dafür sind Aktien von Düngemittelherstellern oder Öl- und Goldtitel. Diese Unternehmen profitieren von den steigenden Rohstoffpreisen, die Firmen aus anderen Bereichen zusetzen.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
PDF nur für Sie. Weitergabe? Fragen Sie uns.
Newsletter Titelbild
Ja, ich möchte den/die oben ausgewählten Newsletter mit Informationen über die Kapitalmärkte und die Finanzbranche, insbesondere die Fonds-, Versicherungs-und Immobilienindustrie abonnieren. Hinweise zu der von der Einwilligung mitumfassten Erfolgsmessung, dem Einsatz der Versanddienstleister June Online Marketing und Mailingwork, der Protokollierung der Anmeldung, der neben der E-Mail-Adresse weiter erhobenen Daten, der Weitergabe der Daten innerhalb der Verlagsgruppe und zu Ihren Widerrufsrechten finden Sie in der Datenschutzerklärung. Diese Einwilligung können Sie jederzeit für die Zukunft widerrufen.
+
Anmelden