„Abwärtstrend des Dollars ist noch nicht vorbei“
Der Euro ist auf ein neues Rekordhoch gegenüber dem US-Dollar gestiegen, die Inflation in Deutschland erreicht einen 15-Jahres-Positivrekord. Der Stimmungsindikator des Zentrums für europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim ist dagegen auf ein Allzeittief gesunken, der Dax erreicht einen 2-Jahres-Negativrekord. Mit welchen Aktien können Anleger darauf reagieren? Das fragte DAS INVESTMENT.com Eberhard Weinberger, Vorstand des Pullacher Vermögensverwalters DJE Kapital.
DAS INVESTMENT.com: Wie erklären Sie sich den neuen Rekordstand des Euros gegenüber dem US-Dollar?
Eberhard Weinberger: Die Ursache liegt vor allem in den USA, insbesondere im chronischen Ungleichgewicht der US-Handelsbilanz. Die Amerikaner importieren mehr als sie exportieren. Außerdem hat die aktuelle Preishausse für Rohstoffe wie zum Beispiel Öl und Gold den Dollar geschwächt. Das dritte Problem stellt die hohe Geldmenge dar, die vor allem der ehemalige Zentralbank-Chef Alan Greenspan zu verantworten hat.
DAS INVESTMENT.com: Wie geht es Ihrer Meinung nach mit dem Euro bis zum Jahresende weiter?
Weinberger: Das hängt vor allem davon ab, wie die US-Zentralbank Fed auf die zu erwartenden konjunkturellen Probleme reagiert. Ich denke sie wird alles tun, um einen freien Fall des Dollars zu verhindern. Doch Abwärtstrend des Dollars ist noch nicht abgeschlossen. Mit einem USA-Urlaub zum Spotpreis würde ich noch ein Jahr warten.
DAS INVESTMENT.com: Wie dürfte die Europäische Zentralbank (EZB) auf einen weiter fallenden Dollarkurs reagieren?
Weinberger: Die EZB dürfte ihre bisherige Politik beibehalten. Sie hat die Zinssenkungen der Fed nicht mitgemacht. Stattdessen hat sie dem Markt Liquidität bereit gestellt, was sehr gut war. Zuletzt wurde der Zinssatz zwar leicht angehoben. Doch eine weitere Zinserhöhung kann sich die EZB nicht leisten. Denn eine Zinserhöhung passt psychologisch nicht in die Landschaft. Stattdessen dürfte sie die Konjunktur in der Eurozone weiterhin unterstützen, indem sie großzügig Liquidität bereit stellt oder vielleicht sogar den Zinssatz senkt. Die hohe Inflation ist kein so dringendes Problem für die EZB. Die Preissteigerungen bei Rohstoffen werden durch den schwachen Dollar relativiert.
DAS INVESTMENT.com: Welche Branchen dürften sich dem kommenden Abwärtstrend widersetzen können?
Weinberger: In Zeiten von widrigem Marktklima wie aktuell gelten zum Beispiel Telekommunikationsanbieter und Versorger als defensive Titel. Bei der aktuell hohen Inflation bevorzuge ich darüber hinaus Aktien mit hohem Sachwert-Charakter. Ein Beispiel dafür sind Aktien von Düngemittelherstellern oder Öl- und Goldtitel. Diese Unternehmen profitieren von den steigenden Rohstoffpreisen, die Firmen aus anderen Bereichen zusetzen.
DAS INVESTMENT.com: Wie erklären Sie sich den neuen Rekordstand des Euros gegenüber dem US-Dollar?
Eberhard Weinberger: Die Ursache liegt vor allem in den USA, insbesondere im chronischen Ungleichgewicht der US-Handelsbilanz. Die Amerikaner importieren mehr als sie exportieren. Außerdem hat die aktuelle Preishausse für Rohstoffe wie zum Beispiel Öl und Gold den Dollar geschwächt. Das dritte Problem stellt die hohe Geldmenge dar, die vor allem der ehemalige Zentralbank-Chef Alan Greenspan zu verantworten hat.
DAS INVESTMENT.com: Wie geht es Ihrer Meinung nach mit dem Euro bis zum Jahresende weiter?
Weinberger: Das hängt vor allem davon ab, wie die US-Zentralbank Fed auf die zu erwartenden konjunkturellen Probleme reagiert. Ich denke sie wird alles tun, um einen freien Fall des Dollars zu verhindern. Doch Abwärtstrend des Dollars ist noch nicht abgeschlossen. Mit einem USA-Urlaub zum Spotpreis würde ich noch ein Jahr warten.
DAS INVESTMENT.com: Wie dürfte die Europäische Zentralbank (EZB) auf einen weiter fallenden Dollarkurs reagieren?
Weinberger: Die EZB dürfte ihre bisherige Politik beibehalten. Sie hat die Zinssenkungen der Fed nicht mitgemacht. Stattdessen hat sie dem Markt Liquidität bereit gestellt, was sehr gut war. Zuletzt wurde der Zinssatz zwar leicht angehoben. Doch eine weitere Zinserhöhung kann sich die EZB nicht leisten. Denn eine Zinserhöhung passt psychologisch nicht in die Landschaft. Stattdessen dürfte sie die Konjunktur in der Eurozone weiterhin unterstützen, indem sie großzügig Liquidität bereit stellt oder vielleicht sogar den Zinssatz senkt. Die hohe Inflation ist kein so dringendes Problem für die EZB. Die Preissteigerungen bei Rohstoffen werden durch den schwachen Dollar relativiert.
DAS INVESTMENT.com: Welche Branchen dürften sich dem kommenden Abwärtstrend widersetzen können?
Weinberger: In Zeiten von widrigem Marktklima wie aktuell gelten zum Beispiel Telekommunikationsanbieter und Versorger als defensive Titel. Bei der aktuell hohen Inflation bevorzuge ich darüber hinaus Aktien mit hohem Sachwert-Charakter. Ein Beispiel dafür sind Aktien von Düngemittelherstellern oder Öl- und Goldtitel. Diese Unternehmen profitieren von den steigenden Rohstoffpreisen, die Firmen aus anderen Bereichen zusetzen.
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