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Anlegen in einer Welt im Wandel Abwarten ist keine Strategie

Shanghai im September 2020
Shanghai im September 2020: China hat die Corona-Pandemie besser überstanden als die meisten anderen Staaten und dürfte dadurch noch schneller an Macht gewinnen. | Foto: imago images / Xinhua

Wo liegen für Anleger in einer sich wandelnden Welt künftig die Chancen? Auf welche Risiken sollten sie vorbereitet sein? Diese und andere Fragen diskutierten die Experten von Pimco auf ihrem jüngsten – erstmals virtuellen – Investment-Gipfel für Europa und den Nahen Osten. Mit dabei waren unter anderem CEO Emmanuel Roman, Group CIO Dan Ivascyn, Chefvolkswirt Joachim Fels, CIO Global Credit Mark Kiesel, die leitende Portfoliomanagerin für Asset-Allokation Geraldine Sundstrom sowie weitere Portfoliomanager. Sie kamen zu fünf wesentlichen Ergebnissen.

1. Vier Störfaktoren dürften sich noch stärker bemerkbar machen

Seit Ausbruch der Covid-19-Pandemie wird deutlich, dass vier makroökonomische Störfaktoren auf lange Sicht eine immer wichtigere Rolle spielen dürften:

  • China: Das Land hat die Pandemie besser und effizienter gemanagt als die meisten anderen Nationen. Das lässt vermuten, dass das Reich der Mitte künftig noch schneller wachsen und an Macht gewinnen wird. Die USA dagegen befinden sich machtpolitisch und ökonomisch auf dem Rückzug – unabhängig davon, wie die anstehenden Präsidentschaftswahlen ausgehen werden.
  • Populismus: Die Pandemie verstärkt die Ungleichheit. Das wiederum erhöht das Risiko, dass extreme politische Strömungen noch mehr Zulauf bekommen.
  • Technologie: Covid-19 wirkt als Turbo für die Digitalisierung. Dabei wird es unter den Unternehmen Gewinner und Verlierer geben. Die Sieger werden für ihre Investoren eine wichtige Quelle für Überrendite.
  • Klimawandel: Aufgrund von extremen Wetterereignissen rund um den Globus sind klimabedingte Risiken dieses Jahr in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Investoren werden Antworten auf die Bedrohungen finden müssen.

2. Das Wirtschaftswachstum dürfte kurzfristig stärker ausfallen

Kurzfristig werden wir wahrscheinlich Wachstumsraten sehen, die über den langfristigen Trendprognosen liegen. Das liegt daran, dass der Konjunkturzyklus nach dem Absturz nun sukzessive in eine Phase der Erholung eintritt. Deren Dauer und Robustheit werden von zwei Parametern abhängen: Der weiteren Entwicklung der Pandemie und der Fiskalpolitik. Langfristig betrachtet dürfte das Coronavirus das Wachstum jedoch dämpfen. Wir sprechen hier von „wirtschaftlichen Narben“. Das heißt: Es wird zu einer Erosion von Know-how auf dem Arbeitsmarkt und zu weniger Investitionen kommen.

3. Aktives Management ist das Gebot der Stunde

In einem solchen Umfeld Erträge zu erzielen könnte herausfordernd werden. Denn die Renditen dürften niedrig bleiben, die Bewertungen dagegen vergleichsweise hoch – ebenso wie die Schwankungen. Erfolgreich investieren werden in den kommenden Jahren nur Anleger, die sich gewissenhaft mit den aus den Umbrüchen resultierenden Risiken und Chancen beschäftigen. Aktives Portfoliomanagement spielt dabei eine zentrale Rolle. Dazu gehören flexible Multi-Asset-Strategien, die in sämtlichen Märkten weltweit investieren können.

4. Der Wunsch nach (kontinuierlichen) Erträgen wird ein Treiber bleiben

Aufgrund des Niedrigzinsumfelds dürfte die Nachfrage nach Investments hoch bleiben, die regelmäßig Erträge liefern. Dazu gehören qualitativ hochwertige Investment-Grade-Anleihen aus den USA und Europa. Insgesamt wurden die wichtigsten Anleihemärkte durch bislang nie dagewesene fiskal- und geldpolitische Maßnahmen gestützt. Diese Hilfspakete können das Wachstum ankurbeln, den Ausfall von Kreditpapieren begrenzen und letztendlich auch zu engeren Spreads beitragen. Potenzial sehen wir aktuell unter anderem in den Branchen Technologie, Gesundheitswesen, Versorger und Banken.

5. Der Markt für Privatfinanzierungen bietet großes Potenzial

Unternehmen suchen nach einem Zugang zu Liquidität, der über die öffentlichen Märkte hinausgeht, um sich von den Folgen der Krise zu erholen. Daher sehen wir am Markt für Privatfinanzierungen große Chancen. Am besten eignen sich flexible Mandate, die in der Lage sind, zu unterscheiden – nämlich zwischen Unternehmen, die lediglich kurzfristige Herausforderungen bewältigen müssen, und solchen mit dauerhaften Schwierigkeiten. Investments in erstere dürften durchaus lukrativ und werthaltig sein. Pimco ist auf Anlagechancen fokussiert, bei denen Firmen lediglich zeitweise unter Druck geraten und Bedarf an Re-Kapitalisierungslösungen haben. Diese Chancen reichen von Gewerbeimmobilien bis hin zu Branchen wie Reise- und Gastgewerbe oder Technologie. Geduldiges Kapital sollte auch in einem herausfordernden Umfeld in der Lage sein, mit diesem Modell attraktive Erträge zu erzielen.

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