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Abwicklung der Generali-Lebensversicherungen Run Off ohne Nachteil für die Versicherten möglich?

Von in AltersvorsorgeLesedauer: 3 Minuten
Firmenschild der vom Londoner Private-Equity-Unternehmen Cinven und der Hannover Rück gegründeten Viridium-Gruppe: Die Holding verwaltet knapp 4,8 Millionen Versicherungsverträge und ein Vermögen von rund 60 Milliarden Euro.
Firmenschild der vom Londoner Private-Equity-Unternehmen Cinven und der Hannover Rück gegründeten Viridium-Gruppe: Die Holding verwaltet knapp 4,8 Millionen Versicherungsverträge und ein Vermögen von rund 60 Milliarden Euro. | Foto: Viridium-Gruppe
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Die Viridium-Gruppe aus Neu-Isenburg hat den mehrheitlichen Erwerb der Generali Lebensversicherung mit Wirkung zum 30. April abgeschlossen. Damit wechselten jetzt rund 300 Mitarbeiterinnen an den Standorten Hamburg und München zu dem Abwickler von LV-Beständen. Und auch die Ansprüche der Vermittler blieben unverändert bestehen. 

„In den kommenden Monaten konzentrieren wir uns stark auf die Integration, damit die Kunden der Generali Leben von den Vorteilen unserer einheitlichen, effizienten Plattform profitieren können“, erklärt Viridium-Chef Heinz-Peter Roß. Für einen stabilen operativen Betrieb sorgen demnach langfristige Kooperationsverträge mit der Generali Leben.

Heinz-Peter Roß, Viridium

Für die Versicherungsnehmer sei volle Kontinuität gewährleistet, heißt es von Viridium: Ihre insgesamt etwa 3,8 Millionen Verträge würden unverändert fortgeführt und die vertraglich zugesicherten Garantien und Leistungen blieben erhalten. Und auch die Ansprechpartner im Kundenservice und deren Kontaktdaten änderten sich nicht.

„Viridium will Geld verdienen“

„Wir alle bekommen in dem Zusammenhang zu hören, dass sich für die Kunden nichts ändern würde“, kommentiert Michael A. Hillenbrand, Vorstand des Würzburger Inkassoinstituts Factura. „Dies ist schlicht nicht möglich, denn die Generali hat verkauft, weil ihr der Verdienst künftig nicht genügt. Der Käufer Viridium will aber auch Geld verdienen.“

Michael A. Hillenbrand, Factura
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„Unsere Meinung dazu ist, dass es sich eine Run-off-Gesellschaft einfach leisten kann, die Kunden nur mit einem Mindestmaß an Überschüssen zu bedienen, was bei einer Generali zu Reputationsschäden führen würde“, so Hillenbrand. „Ziel des Run-off ist also den Kunden weniger zuzuführen, als es die Generali müsste, nämlich maximal den Garantiezins.“

„Ein Versicherer muss die Kunden zwar an den Überschüssen partizipieren lassen, aber eben nur, wenn es welche gibt“, erklärt Hillenbrand. Außerdem weist er darauf hin, dass bei zu kleinen Beständen kein adäquater Risikoausgleich möglich sei. Kaufe die Run-off-Plattform keine weiteren LV-Bestände mehr zu, stiegen für den Abwickler die Risiken.

Stichwort Run Off: Was die Übertragung einer Lebensversicherung für den Kunden bedeutet, erklärt der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) in einem Beitrag auf seiner Internetseite und in einem Erklär-Video:

Hillenbrand betont, mit seiner kritischen Meinung zu LV-Bestandsabwicklungen nicht alleine zu stehen. Er zitiert dazu aus dem Finanzstabilitätsbericht der Bundesbank 2017: „Versicherer im Run-off sind vom Wettbewerbsdruck abgekoppelt. Sie können sich darauf beschränken, die Versicherten nur im gesetzlich vorgeschriebenen Mindestumfang an den Überschüssen zu beteiligen.“

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