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Acatis-Berater Martin Wilhelm über seinen Value-Ansatz für Anleihen „In zwei Jahren werden viele sagen, dass man Petrobras hätte haben sollen“

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Verluste sind in Ihrem Fonds aber durchaus möglich.

Natürlich, das ist kein Fonds für drei oder sechs Monate. Solche kurzfristen Anleger wollen wir gar nicht.

Gibt es Marktphasen, die Ihre Strategie unterstützen?

Wir sind besser, wenn der Bund-Future fällt. Ein fester Bund-Future ist meist schlechter für uns. Daher ist unsere Strategie jetzt genau das richtige Konzept für Leute, die Angst vor steigenden Zinsen und damit vor fallenden Anleihekursen haben. Als die Europäische Zentralbank 2011 die Zinsen von 1,0 Prozent auf 1,25 und 1,5 Prozent erhöht hat, ist der Bund-Future um mehr als 10 Prozent von über 135 auf unter 120 Punkte gefallen. Wir haben damals kein Geld verloren, sondern waren über 5 Prozent im Plus. Die Frage ist also: Wohin bewegt sich der Bund-Future? Wir glauben nicht, dass er in Richtung 170 steigt, sondern eher auf 140 fällt. Und dafür sind wir gut positioniert.

Was passiert, wenn die Zinsen in den USA steigen?

Wir haben Respekt vor dem Markt, aber grundsätzlich keine Angst vor einem Zinsanstieg. Für uns als Value-Investoren ist es auch völlig unerheblich, ob die Zinserhöhung im September, Dezember oder später erfolgt.

Was sind für Sie die größten Herausforderungen am Markt?

Dass es ängstliche Anleger gibt, die unser Konzept nicht voll verstanden haben und verkaufen, wenn sie sehen, dass die Benchmark zwischenzeitlich besser läuft.

Haben Sie Rückflüsse?

Nein, im Gegenteil. Das Fondsvermögen ist stetig gewachsen, allein seit Jahresanfang um etwa 80 Millionen Euro oder 17 Prozent. Dennoch halten wir, um möglichen Engpässen durch Anteilsverkäufe vorzubeugen, einen Liquiditätspuffer von 3 bis 10 Prozent vor. So schützen wir unsere langfristigen Anleger, da wir bei Verkäufen dann nicht unsere Allokation ändern müssen.

Wie sind Ihre Erwartungen für die nächsten zwölf Monate?

Wir erwarten weiter eine Performance von 3 bis 5 Prozent pro Jahr, bei einer Volatilität von unter 5 Prozent und einer Sharpe Ratio von 1 bis 1,5. Der Fonds hat eine feste Mindestausschüttung von 4 Prozent, die bisher immer geleistet wurde und die wir auch künftig leisten. Das ist vor allem interessant für Kunden, die regelmäßige Erträge benötigen. Dann kann man auch mal zwischenzeitliche Verluste von ein paar Prozent ertragen.

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