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Acatis-Chef Hendrik Leber im Interview „Auf diese Entwicklung ist die Branche nicht vorbereitet“

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Welche Entwicklung am Fondsmarkt stimmt Sie positiv – und was schmeckt Ihnen gar nicht?

Hendrik Leber: Mir macht Sorge, dass Privatanleger zu wenig Aktienfonds kaufen. Nur Aktien können am Ende eine hohe Performance abliefern. Die Angst der Investoren vor der Volatilität kostet viel. Ansonsten glaube ich, dass die Fondsbranche in wenigen Jahren komplett von neuen Anbietern auf den Kopf gestellt werden wird. Ähnlich wie Facebook ein Zahlungssystem ohne Banken versucht, wird es komplett neue Fondsangebote von großen Internet-Giganten zu niedrigsten Kosten geben. Darauf ist die Branche nicht vorbereitet. Wir sind alle zu sehr der Vergangenheit verhaftet.

Die Gesellschaft Acatis steht für aktives Management. Ist es an der Zeit, sich mehr dem Passiv-Segment zuzuwenden?

Hendrik Leber: Wir haben es versucht. Wir haben auch eine kleine Fondsfamilie unter dem Namen Modulor aufgelegt, aber unsere Kunden möchten von uns keine passiven Produkte. Wahrscheinlich werden wir aber zunehmend mehr Fonds anbieten, die allein von Künstlicher Intelligenz gesteuert werden.

Macht die Arbeit nach 25 Jahren genauso viel Spaß wie zu Anfang?

Hendrik Leber: Interessanterweise ja. Da denkt man, man kennt nun endlich alle Firmen, und es tauchen immer wieder neue interessante Aktien auf. Im Grund macht es mehr Spaß als früher, weil die Dynamik größer geworden ist. Disruption fordert, bietet Chancen und macht Freude.

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