LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
Lesedauer: 4 Minuten
ANZEIGE

Achim Küssner, Deutschland-Chef von Schroders „Finanzbranche muss die Regulierung als Chance begreifen“

Seite 2 / 2


Was es derzeit ebenfalls zu überstehen gilt, ist die Regulierung. Bereitet Ihnen das Kopfzerbrechen?

Ich denke, dass die Finanzbranche die Regulierung als Chance begreifen muss. Nicht alle Regelungen sind schlecht. Zum Beispiel hat der Regulierer den grauen Kapitalmarkt an die Kette gelegt. Das ist für Fondsanbieter wie uns auch eine Chance. Wir müssen Themen wie das Sondervermögen von Investmentfonds nach vorne stellen, um den Menschen klarzumachen, dass sich Fonds bestens für den Vermögensaufbau oder die Altersvorsorge eignen.

Welche Nachfragetrends am Fondsmarkt sehen Sie?

Die Menschen fragen tatsächlich vermehrt Lösungen für ihre Altersvorsorge nach. Zum Beispiel steigt das Interesse an Absolute-Return-Produkten, die in einem Kalenderjahr einen absoluten positiven Ertrag bringen. Wo wir ebenfalls Bedarf sehen, sind alternative Anlagen wie Hedgefonds oder Produkte, die in Katastrophen-Bonds investieren. Eigens dafür haben wir die Plattform GAIA ins Leben gerufen, auf der wir solche Strategien Ucits-konform anbieten. Wir achten hier allerdings sehr auf Qualität. Das heißt, wir unterziehen den jeweiligen Investmentprozess der Fonds, die Strategie und das Management einer sehr gründlichen Analyse. Jeder Anleger kann damit sicher sein, dass wir die dort gelisteten Fonds sehr genau geprüft haben.

Ein anderer Trend ist der Siegeszug passiver Fonds. Stellt er eine Gefahr für aktive Manager dar?

Natürlich beobachten wir diese Entwicklung, und sie hat aus unserer Sicht zwei Seiten. Wir nutzen diese Produkte, wenn es sich anbietet, in unseren Fonds selbst. Schließlich sind Exchange Traded Funds schnell handelbare und liquide Instrumente. Ich bezweifle aber, dass sie sich für Privatanleger wirklich gut eignen. Gerade dort, wo es sich nicht um Kernmärkte handelt, sind die börsennotierten Produkte gar nicht so günstig. Darüber hinaus muss sich jeder Anleger fragen, ob er die Klumpenrisiken, die viele Indizes bergen, auch tatsächlich im Portfolio haben will.

Viele Studien aber zeigen, dass nur wenige Manager ihren Index schlagen.

Für Fonds, die sich nahe am Index bewegen, wird es in der Tat nicht einfacher. Die Fonds von Schroders haben im Schnitt einen Active Share von 70 bis 80 Prozent. Das heißt, 70 bis 80 Prozent der Titel in den Portfolios sind nicht in der Benchmark. Zudem bekommen Anleger bei aktiv gemanagten Fonds Zugang zu Strategien, die Indizes nicht abbilden können. Denken Sie nur an die Produkte auf unserer GAIA-Plattform. Es wird deshalb beides weiterhin geben.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
Hinweis: Diese News ist eine Mitteilung des Unternehmens und wurde redaktionell nur leicht bearbeitet.