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Active Share Was Anleger bei der Fondsauswahl über die Kennzahl wissen müssen

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Die Qualität des Fondsmanagements entscheidet über den Anlageerfolg

Entscheidend für das Erzielen von Mehrrenditen sind die Fähigkeiten des Fondsmanagements. Die Zahl gut gemanagter aktiver Fonds lässt sich mit weiteren quantitativen Kriterien eingrenzen: Hierzu gehören unter anderem die Trefferquote (Hit Rate) bei der Auswahl der Einzelwerte oder die Wertentwicklung von den Positionen, die der Fondsmanager über- und untergewichtet hat. Am Ende sollten Anleger auf qualitative Auswahlkriterien achten: Dazu zählen die Qualität des Researchs, das dem Fondsmanagement zur Verfügung steht, und der Anlagestil des Fondsmanagers. Hinzu kommen Faktoren wie die Unabhängigkeit der Anlageentscheidungen von Konzernrücksichten oder kurzfristigen Ergebniszielen der Fondsgesellschaft.

Diese Qualitäten sind besonders gefragt, wenn aktives Management in großen und liquiden Märkten eine Mehrrendite gegenüber dem Vergleichsindex erzielen soll. Denn typischerweise dominieren Large Caps bewährte Aktienmärkte wie in den USA, in Europa oder auch Deutschland. Fonds von Fidelity beweisen seit Jahren, dass sie auch in diesen Märkten ihre Referenzindizes – nach Kosten – hinter sich lassen können. Neben dem Fidelity Germany Fund gehören dazu unter anderem auch der Fidelity America Fund, sowie der Fidelity Euro Blue Chip Fund.

Fazit: Active Share hat sich als wichtige Kennzahl bei der Fondsbewertung etabliert. Als alleiniges Auswahlkriterium sollte sie Fondsanlegern aber nicht dienen, weil die Kennzahl noch keine Aussage über die Qualität der Aktienauswahl trifft. Nur wer bei der Fondssuche auch qualitative Maßstäbe anlegt, kann sich ein klares Bild von langfristig erfolgreichen Fondslösungen machen.
Hintergrundinformationen:

Erst 2009 wurde der Begriff Active Share in die Diskussionen der Investment-Fachwelt eingeführt. Er ist eine neue Messgröße, mit der sich die Abweichung eines aktiv gemanagten Fonds von einem Index feststellen lässt. In einem bahnbrechenden ersten Beitrag zum Thema lieferten seine Autoren gleich die bis heute gültige Definition: Den Active Share definieren sie als die Hälfte der Summe aus dem absoluten Wert der aktiven Gewichtungen, die der Fonds vornimmt.

Das ist einfacher und nachvollziehbarer, als es zunächst klingen mag. Für die Berechnung des Active Share geht man den Fonds und seine Benchmark Position für Position durch und vergleicht den Anteil der Position am Fonds mit dem Anteil, den dieses Wertpapier am Index einnimmt.

Ein hypothetisches Beispiel: Aktie A hat einen Anteil von 20% am Fondsportfolio. Im Index ist sie aber nur zu 10% enthalten. Sie trägt damit 5% zum Active Share des Fondsportfolios bei (|20% - 10%| :2). Umgekehrt trägt aber auch ein Wertpapier positiv zum Active Share bei, das der Fonds gar nicht enthält, die Benchmark aber schon. Jede Abweichung zwischen Fonds und Benchmark schlägt also im Active Share positiv zu Buche. Ein Fondsportfolio, das in keiner Position Überschneidungen mit der Benchmark aufweist, hätte einen Active Share von 100%. Sogar Werte über 100% sind denkbar, wenn nämlich der Fonds Short-Positionen einnehmen darf.

So errechnet sich der Active Share

Hypothetische Berechnung zur Illustration. Quelle: Fidelity
1. Seit Übernahme des aktuellen Fondsmanagers Christian von Engelbrechten am 1. Januar 2011.

2. Cremers, K.M.J & Petajisto, A. (2009) „How Active is your manager? A new measure that predicts performance”.

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