"Advisortech" So will JDC seine Finanzberater für die Fintech-Ära fit machen
Der Finanzdienstleistungsmarkt befindet sich im größten Umbruch der Geschichte. Versicherungsmakler und Investmentvermittler kämpfen wie auch die Versicherer und Banken seit Jahren mit dem sich verändernden Kundenverhalten, Kostendruck, Regulierung und damit höherem Aufwand bei spürbar sinkenden Margen. Nun hat sich ein weiterer Veränderungstreiber in den Vordergrund gespielt: Der Mega-Trend „Digitalisierung“ hat den Finanzdienstleistungsmarkt erfasst.
Neueste Studien zeigen, dass inzwischen über 70 Prozent der Deutschen als „digital ready“ gelten, also bereit sind, innovative Medien und OnlineAngebote zu nutzen. Nicht nur sind heute 76 Prozent der Kunden täglich im Netz und 40 Prozent nutzen Social Media Communities, (also Freundschaftsgruppen im Netz), sondern auch unsere Kunden sind inzwischen internetaffin: Bereits 40 Prozent der Kunden informieren sich vor einem Versicherungskauf im Netz. Die Generation unter 30 verbringt heute mit fast vier Stunden täglich deutlich mehr Zeit im Netz als vor dem Fernseher, aber auch bei den 50-bis 70-Jährigen beträgt die durchschnittliche tägliche Verweildauer im Netz bereits 46 Minuten.
Auch wenn die meisten Versicherungsgeschäfte heute noch offline in der Agentur, im Maklerbüro oder im Wohnzimmer des Kunden stattfinden, sollte man den Einfluss des veränderten Kundenverhaltens nicht unterschätzen: So spielen heute Social Media und Vergleichsportale im Such-, Auswahl- und Bewertungsprozess eine Rolle, die bereits ähnlich groß ist wie der Einfluss von Finanzintermediären.
Akzeptanz der Online-Beratung zwischen 50 und 56 Prozent
Und ein immer größerer Teil von Kunden ist bereit, eine OnlineBeratung beim Versicherungskauf zu akzeptieren, Bei einfachen Produkten liegt diese Bereitschaft bereits bei 65 Prozent.
Viel erstaunlicher ist aber, dass auch bei komplexeren Produkten wie der Kranken- oder Berufsunfähigkeitsversicherung die Bereitschaft der Kunden viel höher ist, als dies von Maklern und Vermittlern eingeschätzt wird: Während fast alle Makler davon ausgehen, dass solche Beratungen nicht ins Netz passen, ist schon fast die Hälfte der Kunden zu einer solchen Online-Beratung bereit. Folgerichtig steigen die Umsätze der OnlineVergleichsportale und Makler stark an und dies nicht nur, was einfachere Sachprodukte wie Kfz- oder Haftpflichtversicherungen angeht.
Dies wiederum führt dazu, dass weitere Unternehmen den Markteintritt in dieses scheinbar attraktive Segment suchen und den Wettbewerb um den Kunden weiter verschärfen. Kein Wunder also, dass sich die Mehrheit von uns Maklern von diesen Marktveränderungen bedroht fühlt.