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Peloton hop, Alfen top Aegon AM vermisst bei Peloton den Sportsgeist

Mit der Peloton-App in Aktion
Mit der Peloton-App in Aktion: Die Aktie des Indoor-Fitnessanbieters ist seit einem Jahr auf halsbrecherischem Downhill-Kurs. | Foto: Peloton
Miranda Beacham, Aegon Asset Management

Peloton Interactive Inc. ist in den vergangenen Monaten wiederholt in die Schlagzeilen geraten. Zuletzt waren Amazon und Nike angeblich interessiert. Dann strich Peloton Jobs und wechselte den Chef aus. Eben war das Unternehmen noch der Superstar der Pandemie, der Sportbegeisterten im Lockdown andere Möglichkeiten als lediglich private Push-Up Workouts bot: Peloton half dabei, fit zu bleiben und mit anderen Spinning-Fans in Kontakt zu treten. Doch nachdem die Impfstoffe zur Verfügung standen und die Lockdowns zurückgenommen werden konnten – und zugleich mehrere technische Produktprobleme bei Peloton auftraten – flaute die anfänglich starke Nachfrage nach den Produkten des Unternehmens ab. Auf den ersten Blick passte die Fitnessgeräte-Firma gut zu unseren nachhaltigen Aktienstrategien, doch aber wir hatten uns aus verschiedenen Gründen gegen eine Investition entschieden.

Peloton fiel mit unzureichenden Geschäftspraktiken auf

Jede Aktie, die in unsere nachhaltigen Aktienfonds aufgenommen wird, muss eine strenge Analyse durch das Responsible Investment Team durchlaufen. Die Kollegen haben ein Vetorecht bei Unternehmen, die ihrer Meinung nach ESG-Kriterien nur unzureichend erfüllen. Im Fall von Peloton war das Produkt zwar unbestreitbar gut – es ermöglichte den Menschen ein gesünderes Leben –, aber das Unternehmen fiel durch seine Geschäftspraktiken auf. Wir haben uns mit dem Unternehmen in Verbindung gesetzt, um ein besseres Verständnis für die Standards in der Lieferkette, für Gesundheit und Sicherheit von Mitarbeitern und Kunden, für die Verpackung und für die Datensicherheit zu erhalten. Leider waren die Antworten, die wir von dem Unternehmen bekamen, nicht fundiert genug, um uns die Gewissheit zu geben, dass die entsprechenden Aspekte ordnungsgemäß gehandhabt wurden.

Wir sind nicht auf der Suche nach perfekten Unternehmen! Wir haben im Laufe der Jahre in viele junge, innovative Unternehmen investiert und mit ihnen an der Verbesserung ihrer Prozesse gearbeitet. Aus Erfahrung wissen wir, dass beide Seiten davon profitieren, wenn wir diesen Unternehmen helfen, ihre ESG-Standards zu verbessern. Verbesserungen führen in der Regel zu einer höheren Wertschätzung am Aktienmarkt und Kurssteigerungen. Das kommt unseren Kunden zugute und ist auch gut für die Gesellschaft.

Alfen hatte Verbesserungspotenzial und nutzte es

Veränderungen brauchen Zeit und wir können warten. Ein positives Beispiel sind die echten Fortschritte, die wir bei Alfen beobachten konnten, ein Anbieter von intelligenten Smart-Grid-Stromlösungen, die für die Energiewende unabdingbar sind. Zweifellos ebenfalls ein großartiges Produkt, aber als wir zum ersten Mal investierten, gab es nur sehr wenige Informationen über die Praktiken und die verbesserungsbedürftige Unternehmensführung. Doch Alfen zeigte sich offen für ein Engagement und hat sich in allen Bereichen verbessert – vor allem auch mit Blick auf Umfang und Qualität der Offenlegung.

Nachdem wir unsere Fragen an Peloton gestellt hatten, konnten uns die ausgereichten Belege für eine Verbesserung der ESG-Standards nicht überzeugen. Das heißt nicht, dass wir das Unternehmen für immer als für nicht investierbar halten. Wir sind stets bereit, in ein noch nicht ganz perfektes Unternehmen zu investieren – wenn es bereit ist, sich zu verbessern!

Alfen halten wir derzeit in unseren Portfolios. Peloton hingegen nicht.

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Hinweis: Diese News ist eine Mitteilung des Unternehmens und wurde redaktionell nur leicht bearbeitet.