Mit 55 Prozent rangiert die Furcht vor der Überforderung der Politiker in diesem Jahr auf Platz 2, gefolgt von der Befürchtung, dass sich die Wirtschaftslage verschlechtern könnte. Die Sorge vor einem Konjunktureinbruch liegt gegenüber dem Vorjahr um vier Punkte höher: Sie kletterte von 48 auf 52 Prozent.
Euro-Schuldenkrise überschattet alle anderen Sorgen
Angesichts der aktuellen Wirtschaftslage hat das R+V-Infocenter die 16 Standardfragen um Fragen zur Euro-Schuldenkrise ergänzt. Fast drei Viertel aller Deutschen sind sich einig: Die Schuldenkrise sowie die Auswirkungen für den deutschen Steuerzahler bereiten ihnen die größten Sorgen. Mit 73 Prozent erreicht diese Angst den zweithöchsten Wert, der jemals in der R+V-Ängste-Studie gemessen wurde (2011: 70 Prozent). Zudem befürchten zwei Drittel aller Deutschen (65 Prozent), dass der Euro durch die Schuldenkrise gefährdet ist. Diese Angst ist gegenüber dem Vorjahr um 5 Prozentpunkte gestiegen.
Trotz des sinkenden Vertrauens in die wirtschaftliche Entwicklung ist die Angst, den eigenen Job zu verlieren, gegenüber dem Vorjahr um 4 Prozentpunkte zurückgegangen und erreicht damit den niedrigsten Wert der Studie – nur 1994 war diese Sorge schon einmal so gering. Im Bundesdurchschnitt treibt nur noch etwa jeden dritten Deutschen (32 Prozent) die Angst vor dem Verlust seines Arbeitsplatzes um.
Verdrängt: Angstthema Pflegefall
Obwohl die Pflegezahlen kontinuierlich steigen nimmt die Angst davor, später einmal zum Pflegefall zu werden, nicht zu. Sie liegt mit 50 Prozent auf Platz 5 der Ängste-Skala (2011: Platz 3). Das ist zwar der niedrigste Wert seit 14 Jahren, aber immer noch ein klares Zeichen dafür, dass mindestens die Hälfte der Befragten befürchtet, später einmal als Pflegefall anderen zur Last zu fallen. Eine Sonderfrage der Ängste-Studie 2012 zeigt, dass das Thema Pflege oft komplett verdrängt wird: Noch nicht einmal jeder vierte Deutsche (23 Prozent) rechnet damit, später einmal einen Angehörigen pflegen zu müssen.