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Aktualisiert am 28.01.2016 - 18:00 Uhrin FinanzberatungLesedauer: 4 Minuten

AfW-Vorstand Frank Rottenbacher „Deutschlandrente kann Schaden anrichten“

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Halten Sie das Opt-Out-Modell für geeignet, Altersarmut vorzubeugen? 

Rottenbacher: Das Finanzwissen der Deutschen ist leider nicht sehr ausgeprägt. Das bekommen wir in unserer täglichen Arbeit immer wieder mit. Daher stellt sich die Frage, ob das Opt-Out-Modell wirklich flächendeckend verstanden wird. Ich glaube das nicht und dann haben wir schnell eine zweite „Zwangsrente“. Wenn dann bei den Leuten kein Geld mehr für andere wichtige Vorsorge- und Absicherungsprodukte wie zum Beispiel BU mehr vorhanden sein sollte, kann das Konzept sogar richtigen Schaden anrichten. 

Kritiker der Deutschlandrente befürchten unter anderem, dass ein derart schwerer, zentral verwalteter Fonds, Marktverzerrungen bewirken könnte. Wie sehen Sie das?

Rottenbacher: Es stellt sich die Frage, wie die Anlagestrategie des Staatsfonds definiert wird. Geht es nur um wirtschaftliche Entscheidungen rund um die Zielinvestments oder wird diese zum politischen Streitpunkt, wenn zum Beispiel Aktieninvestments in Unternehmen der Rüstungsindustrie getätigt werden? Oder in Bankaktien, die den Staat jährlich um hohe Steuereinnahmen bringen? Legt dann der Finanzausschuss im Bundestag die Anlagestrategie nach politischem Proporz fest? Selbst wenn das zu Anfang von den Politikern ausgeschlossen werden sollte: Kann man diesen Aussagen trauen? Ich erinnere nur an die Versprechen rund um den Soli. Ich bleibe da sehr skeptisch. 

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