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Politische Risikoanalyse AGCS rechnet mit Unruhen in mehr als 30 Ländern

Großdemonstration von Kritikern der Corona-Maßnahmen in Kassel
Großdemonstration von Kritikern der Corona-Maßnahmen in Kassel: Laut einer Risikoanalyse der AGCS dürften solche Ereignisse in Zukunft zunehmen. | Foto: imago images / U. J. Alexander

Rund 20.000 Corona-Leugner aus ganz Deutschland trafen sich am Samstag in Kassel zu einer Großdemonstration, die mit gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten, Gegendemonstranten und der Polizei endete. Solche Ereignisse werden sich in Zukunft noch häufiger wiederholen, so das Ergebnis einer Risikoanalyse des Industrieversicherers Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS).

Die anhaltenden Auswirkungen der Covid-19-Pandemie werden zivile Unruhen weiter vorantreiben, erklären die AGCS-Forscher. Schließlich habe die Pandemie die seit langem bestehenden Missstände vergrößert, die Polarisierung verstärkt und Fragen der Gleichberechtigung, der Verschlechterung der Arbeitsbedingungen und der Bürgerrechte in den Vordergrund des gesellschaftlichen Diskurses gerückt.

Anstieg der Proteste in 75 Ländern

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Verisk Maplecroft, ein auf globale Risikoanalysen spezialisiertes Forschungsunternehmen, geht davon aus, dass 75 Länder bis Ende 2022 einen Anstieg der Proteste erleben werden. In mehr als 30 dieser Länder – vor allem in Europa und Amerika – wird es wahrscheinlich zu erheblichen Aktivitäten kommen.

Politische Gewalt verursachte aber auch schon in den vergangenen Jahren erhebliche Versicherungsschäden. So kosteten Brandstiftungen, Vandalismus und Plünderungen bei Protesten nach dem Tod von George Floyd im Frühjahr 2020 die Versicherungsbranche laut Online-Nachrichtenportal Axios mindestens 1 bis 2 Millliarden US-Dollar an Schäden.

In Deutschland führten die Ausschreitungen während des G20-Gipfels in Hamburg im Juli 2017 laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) zu Schäden von rund 12 Millionen Euro. Etwa ein Drittel der Summe – rund 4 Millionen Euro – entfiel auf beschädigte Autos, der Rest auf Schäden an Wohngebäuden und Geschäften.

Auch auf Firmen kommen laut AGCS massive Kosten zu. „Unternehmen müssen nicht direkt Opfer von zivilen Unruhen sein, um finanzielle Verluste zu erleiden“, schreiben die Forscher. Die Umsätze könnten leiden, wenn die Umgebung für längere Zeit abgesperrt oder die (Verkehrs-)Infrastruktur repariert wird, um Kunden, Verkaufspersonal und Lieferanten den Wiedereintritt zu ermöglichen.