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AGI: Schuldenabbau dämpft Wachstumserwartungen 2013

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Gerade im letzten Punkt gäbe es seiner Meinung nach inzwischen vielversprechende Diskussionsansätze, die die EZB als mögliche Aufsichtsbehörde einschließe und bereits 2013 umgesetzt werden könnten. Dennoch sei davon auszugehen, dass große Bevölkerungsteile sich in den europäischen Peripherieländer zunehmend gegen beschlossene Reformprojekte auflehnen, während die Kernländer die Eurozone in dieser heiklen Phase oftmals als finanzielles Fass ohne Boden bewerten. Vor diesen aufgeladenen Stimmungen seien die Parlamentswahlen in Italien im Frühjahr oder die Bundestagswahl im Herbst 2013 nicht zu unterschätzende Risikofaktoren.

Volatilität bleibt auch 2013 hoch


Utermann rät Anlegern trotz des derzeitigen Niedrigzins-Umfelds davon ab, auf Aktienmärkte als alleinige Renditequelle im Portfolio zu setzen. „Auch wenn die Indizes in diesem Jahr eine verlockende Entwicklung gezeigt haben, kann nur eine langfristige Vermögensaufteilung über verschiedenen Assetklassen Risiken abfedern. Unter den makroökonomischen Gegebenheiten halte ich es für riskant, ausschließlich auf steigende Aktienkurse zu spekulieren.“

Die Volatilität an den Aktienmärkten dürfte an den politisch getriebenen Märkten auch 2013 hoch bleiben. „Vor drei Jahren haben wir zum ersten Mal beschrieben, dass der Weg zum neuen globalen Gleichgewicht vor dem Hintergrund massiver Staatsschulden der Industrienationen einerseits und hoher Sparquoten in anderen Teilen der Welt lang sein wird. Damit muss auch ein Umdenken auf Investorenseite verbunden sein: eine Rückkehr zu den alten Maßstäben gibt es vorerst nicht mehr.“ Trotz eines tendenziell eher schwachen Wachstumsumfelds, das das Kurspotenzial an den Börsen begrenzt, sieht er im kommenden Jahr dennoch gute Chancen für ausgewählte Aktien.

Ein wesentlicher Erfolgsfaktor für Unternehmen im Rahmen der globalen Verschiebungen sei ein tragfähiges internationales Geschäftsmodell und eine starke Wettbewerbsstellung, auf deren Grundlage sich Wachstumschancen auch in konjunkturell schwierigen Marktsituationen ergeben dürften. Vor allem auch Dividendentitel international diversifizierter Unternehmen rückt Utermann seit zwei Jahren kontinuierlich in den Fokus der Anleger.

In den vergangenen zwölf Monaten lagen solide Unternehmen mit ihrer Dividendenrendite durchschnittlich bereits deutlich über dem Niveau vieler festverzinslicher Staatspapiere. Der Anlagechef von Allianz Global Investors geht davon aus, dass sich dieser Trend fortschreibt. Zudem zählt er auch im kommenden Jahr Staatsanleihen und Währungen ausgewählter Schwellenländer, Unternehmensanleihen und Infrastrukturinvestments zu Anlagealternativen mit Renditepotenzial.

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