LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
Lesedauer: 5 Minuten

Agile Unternehmen „Wenn einer sowas hinbekommt, dann ist es VW“

Nina Lagron, La Française: „Elektromotoren können viel höher fliegen als Verbrennungsmotoren.“
Nina Lagron, La Française: „Elektromotoren können viel höher fliegen als Verbrennungsmotoren.“ | Foto: La Française

DAS INVESTMENT: Sprechen wir einmal über Ihr Portfolio. Was ist an Microsoft so sauber?

Nina Lagron: 100 Prozent Ökostrom, rund um die Uhr, ohne jede Schummelei. Und es ist ein sogenannter Transitioner, also ein Unternehmen, das die Menge der ausgestoßenen Treibhausgase deutlich senkt. Außerdem ist es ein sogenannter Enabler. Das sind Firmen, die über Digitalisierung oder Elektrifizierung den Transitionern Produkte und Software bereitstellen, damit die ihre Emissionen senken können. Wir haben alle Cloud-Anbieter im Portfolio, also Amazon mit AWS, Alphabet mit Google, Alibaba und eben auch Microsoft.

Clouds sind toll?

Lagron: Clouds sind toll.

Was ist daran toll, wenn Daten auf amerikanischen Servern irgendwo im Nirgendwo gespeichert werden?

Lagron: Wenn sie zentral liegen, werden sie auch professionell bewacht. Im Gegensatz zu Daten, die in irgendeinem Keller oder auf dem Hinterhof liegen. Microsoft, Amazon und Google haben einfach bessere Möglichkeiten, Daten zu schützen.

Sie werden aber auch häufiger angegriffen als mein Keller.

1.200% Rendite in 20 Jahren?

Die besten ETFs und Fonds, aktuelle News und exklusive Personalien erhalten Sie in unserem Newsletter „DAS INVESTMENT Daily“. Kostenlos und direkt in Ihr Postfach.

Lagron: Das mag stimmen. Aber als kleines Unternehmen mit interessanten Informationen sind Sie ganz sicher ein gutes Ziel. Und wenn Sie dann nicht einen Super-Administrator haben, der Test-Hacker engagieren kann und so weiter, dann sollten Sie das schon einem großen Unternehmen anvertrauen.

Was ist denn Beispiel für einen Transitioner?

Lagron: Nehmen wir UPS. Der Paketdienst hat selbstverständlich einen der größten CO2-Fußabdrücke der Welt.

Weil die Pakete sogar einzeln hin- und hergefahren werden.

Lagron: Sie fliegen den Kram um die halbe Welt. Und dann haben sie allein in den USA 50.000 Lieferwagen in Städten. Die Überlandfahrten sind da noch gar nicht mit drin. Deshalb finden Sie das Unternehmen auch in keinem Nachhaltigkeitsindex. Aber UPS war schon immer Margenführer in seiner Branche.

Weil die Preise so hoch sind?

Lagron: Das Management ist einfach besser und geht mit den Mitarbeitern gut um, das ist ein wichtiger Punkt. Bei UPS sind Sie gewerkschaftlich vertreten. Das gibt zwar alle fünf Jahre ein kleines Drama. Aber in Zeiten wie diesen, wenn in den USA die Fahrer knapp werden, hat UPS durch glückliche Mitarbeiter einen Vorteil. So verkündete das Management zum Beispiel, keinen Fahrer durch den Betrieb von Drohnen zu ersetzen. Drohnen sollen nur zusätzliches Geschäft reinholen. Solche sozialen Aspekte sind wichtig, weil sie die Produktivität erhöhen.

Tipps der Redaktion