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Aktualisiert am 28.10.2010 - 15:42 UhrLesedauer: 5 Minuten

Agrartrends im Blick

Foto: Fotolia
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Die Entwicklung im Bereich Agrarrohstoffe hängt, wie beim Öl und den Industriemetallen, eng mit dem wirtschaftlichen Aufstieg von China, Indien und den aufstrebenden Nationen zusammen. Deren rasantes Wirtschaftswachstum geht einher mit einer zunehmenden Industrialisierung, steigendem Wohlstand und damit auch einem Wandel der Lebensgewohnheiten. Zwar kann die Getreideproduktion durch innovativere Technik und neuerschlossene Anbauflächen gesteigert werden, doch die Pro-Kopf-Produktion an Getreide kann mit diesem Aufwärtstrend nicht Schritt halten. Im Gegenteil, sie stagniert bzw. fällt leicht seit Jahrzehnten. Demnach ist der demografische Wandel eine tragende Säule der (Agrar-)Rohstoffnachfrage. Von derzeit gut 6,6 Milliarden Menschen soll die Weltbevölkerung bis 2050 auf über 9 Milliarden wachsen, so die Vereinten Nationen (UN). Dies entspricht einer Steigerung von fast 50 %!
Wohlstandswachstum Der Rohstoffbedarf erhöht sich aber nicht nur durch die quantitativ steigende Weltbevölkerung, sondern es kommt auch zu einem „qualitativen“ Wachstum.
Mit höherem Einkommen steigt der Konsum und damit auch die Nachfrage nach höherwertigen, proteinreicheren Lebensmitteln. Das veränderte Konsumverhalten wird somit wesentlich rohstoffintensiver. Denn um Fleisch herzustellen, benötigt man ein Vielfaches an Getreide. Zum Vergleich: Wurden Anfang der 1960er Jahre weltweit noch ca. 23 kg Fleisch pro Jahr und pro Kopf verbraucht, waren es 2003 bereits knapp 40 kg. Asien zeigt den Nachfrageüberhang noch deutlicher: ein Anstieg von 5 kg auf 28 kg Fleisch pro Kopf und Jahr (+460 %)! 2030, so die Schätzung der Welternährungsorganisation (FAO), dürfte der asiatische Verbrauch von Fleisch auf über 70 kg (pro Kopf pro Jahr) ansteigen. Und dieses Verhalten schlägt wiederum voll auf den Futtermittelmarkt durch, da pro Kilogramm Fleisch zwischen fünf und sieben Kilogramm Getreide (u. a. Mais) verfüttert werden müssen. Erneuerbare Energien
Der Klimawandel zeigt: höhere Durchschnittstemperaturen, mehr Umweltkatastrophen. Umweltschutz wird immer dringender. Fossile Energieträger müssen effizienter genutzt und erneuerbare Energien ausgebaut werden. Sojabohnen, Mais und Weizen spielen dabei als Alternativkraftstoff eine besondere Rolle. So sollen, laut einer Prognose der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und der FAO, allein die USA im Jahr 2016 13-mal so viel Mais in Ethanol verwandeln wie im Jahr 2000. Neben wirtschaftlichen Zielen beeinflussen auch politische Ziele die Entwicklung. Nach dem Willen der EU sollen bis 2020 den herkömmlichen Kraftstoffen 10 % biogene Kraftstoffe beigemischt werden (5,75 % bis 2010).
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