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Airbus, Adidas & Co. Auf diese Titel setzen Manager von Deutschland-Fonds

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Auch bekannte Exportschlager „Made in Germany“ müssen derzeit Verluste verkraften. Autobauer Daimler etwa schockte unlängst seine Anleger, indem er innerhalb von nur drei Wochen gleich zweimal seine Gewinnziele nach unten schraubte. Nun geht das Unternehmen von einem deutlichen Rückgang um mindestens 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr aus. Im zweiten Quartal verlor der Traditionskonzern sogar 1,6 Milliarden Euro. Die schwächelnde Autobranche hat im ersten Halbjahr weltweit 6 Prozent weniger Fahrzeuge auf die Räder gestellt als im gleichen Zeitraum zuvor. Neben dem schwachen Absatz lastet auch der Skandal um manipulierte Dieselmodelle weiterhin schwer auf den Stuttgartern. Daimler befindet sich in guter Gesellschaft, zuvor hatte bereits BMW seine Prognose gekappt. Die Automobilindustrie muss zudem noch den Strukturwandel hin zur Elektromobilität und zum autonomen Fahren stemmen. Die mauen Verkaufszahlen bremsen auch die Gewinnziele wichtiger Lieferanten. So rechnet der Chemiekonzern BASF beispielsweise seit Juli nicht mehr mit 10 Prozent mehr Profit für 2019, sondern mit 30 Prozent weniger. Die schlagartige Korrektur eines Unternehmens, das nahezu alle Branchen beliefert, zeigt, dass die Konjunkturdelle weit über den Fahrzeugsektor hinausgeht.

Für Experten wie Christian Kahler von der DZ Bank bilden die Hiobsbotschaften nur die Spitze des Eisbergs: „Wir gehen davon aus, dass die Aktienanalysten ihre optimistischen Annahmen von plus 6 Prozent für die 2019er Unternehmensgewinne im Dax nach unten revidieren müssen, um die steigenden Belastungen im Welthandel realistisch abzubilden.“ Da die enttäuschenden Erträge dem Bullenmarkt des ersten Halbjahres widersprechen, befürchtet Kahler zumindest in den kommenden Monaten ein Zwischentief bei deutschen Aktien. Die auf breiter Front einbrechenden Erträge dämpfen nicht nur die Kursfantasie, sondern wecken bei einigen Analysten schon Rezessionsängste, denen von Engelbrechten jedoch eine Absage erteilt: „Die vergleichsweise robusten Aktienkursentwicklungen nach den deutlichen Gewinnwarnungen von BASF und Daimler zeigen, dass inzwischen viel Skepsis eingepreist ist und das Vertrauen in eine Verbesserung der Lage zunimmt.“ Die genannten Problemunternehmen hat der erfahrene Fondsmanager dennoch von den Top-Rängen seines Portfolios verbannt. Aus der Autoindustrie verblieb nur Porsche unter den größten zehn Anlagen, vor wenigen Jahren gehörten sämtliche deutschen Autobauer noch zu den prominenten Stammgästen in Deutschland-Fonds. Stattdessen landete dort beispielsweise mit Airbus ein Titel aus der zweiten Reihe, dem M-Dax.

  

Das Unternehmen glänzt mit hervorragenden Auftragseingängen, die es nicht zuletzt den hausgemachten Problemen des US-Konkurrenten Boeing zu verdanken hat. Nach wie vor muss dessen aktueller Hoffnungsträger 737 Max nach zwei Abstürzen auf dem Boden bleiben. Henning Gebhardt hat den größten europäischen Flugzeughersteller ebenfalls zur Nummer zwei in seinem Berenberg Aktien Strategie Deutschland (LU0146485932) befördert. Airbus-Aktien machen momentan 7,2 Prozent der 121 Millionen Euro Fondsvermögen aus. „Im Rahmen der Pariser Luftfahrtschau konnte das Unternehmen von einem starken Auftragseingang berichten“, erklärt Gebhardt.

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