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Interview mit Thomas Graf, FIDUKA „Mit einer Aktie erwirbt man einen Sachwert in inflationären Zeiten“

Thomas Graf
Thomas Graf: „Wir sehen uns weniger als Aktienkäufer, sondern als Käufer von Unternehmen.“ | Foto: FIDUKA-Depotverwaltung

DAS INVESTMENT: Herr Graf, die traditionsreiche FIDUKA ist dafür bekannt, dass die Strategie den Anlageprinzipien ihrer Gründer André Kostolany und Gottfried Heller folgt. Welche Ansätze sind für Sie heute noch besonders interessant?

Thomas Graf: Der Markt schwankt häufig zwischen grenzenloser Euphorie und totaler Depression. André Kostolany hat für die Kapitalanlage wertvolle Tipps gegeben, um den Anlegern zu zeigen, wie man mit diesen Extremen umgeht. Gottfried Heller ist als Value-Investor Anhänger von Warren Buffett und dessen Lehrmeister Benjamin Graham. Wir als FIDUKA orientieren uns an dem späteren Buffett, der sehr stark auch von seinem Mitstreiter Charlie Munger beeinflusst worden ist.

Wie diese erfolgreichen Investoren suchen wir Qualitätsunternehmen, die sich am Markt zu einem günstigen Preis erwerben lassen. Wir sehen uns weniger als Aktienkäufer, sondern als Käufer von Unternehmen.

Inwiefern fließen diese Ansätze in den von Ihnen beratenen Klassiker, den FIDUKA-UNIVERSAL-FONDS I, ein?

https://www.dasinvestment.com/fonds/vergleich/DE0008483736?index=120

Graf: Wir suchen herausragende Unternehmen zu einem günstigen Preis. Denn, wie Warren Buffett oft gesagt hat, ein gutes Unternehmen ist nicht immer ein gutes Investment – der Preis muss stimmen. Diese gesuchten Unternehmen sollten in der Lage sein, über den gesamten Wirtschaftszyklus Geld zu verdienen. Dank ihrer Produkte, Dienstleistungen oder Marken sollten sie eine exzellente Stellung im Markt haben, die nur schwer angreifbar ist. Mit einer soliden Bilanz und gutem Management ausgestattet, sind das dann die Unternehmen, nach denen wir Ausschau halten.

Ein in Deutschland wenig bekanntes Beispiel für ein solches Unternehmen ist O'Reilly Automotive, ein weltweit aufgestellter US-Autoteilehändler. Hier sind wir schon einige Jahre lang investiert. Daneben halten wir Großunternehmen wie Linde, Microsoft und die Münchener Rück.

Bei Letzterer sind auch die Dividenden interessant.

Graf: Das ist für uns weniger relevant. Es handelt sich dabei auch immer um Gelder, die aus dem Unternehmen herausfließen. Tendenziell ist es uns lieber, wenn die Unternehmen mit den Erträgen etwas Sinnvolles anfangen und es reinvestieren.

 

In welchen Sektoren werden Sie besonders fündig?

Graf: Wir interessieren uns tendenziell für defensive, nichtzyklische Unternehmen: Im Fokus stehen der nichtzyklische Konsum und ausgewählte Titel aus der Tech-Branche. Der Schwerpunkt liegt dort, wo sich qualitativ hochwertiges Wachstum findet. Banken hingegen mögen wir nicht so.

Geben Sie uns doch bitte noch einen genaueren Einblick, auf welche Branchen Sie innerhalb des Tech-Sektors setzen.

Graf: Ein Schwerpunkt ist definitiv Cyber-Security. Dieses Thema wird uns langfristig begleiten. Das Thema Cloud ist wichtig. Halbleiter ebenso. Wir sind in ASML, NXP und Infineon investiert. Bei kleineren Chipindustrie-Ausrüstern sind wir vorsichtig, weil sich nur schwer einschätzen lässt, inwieweit deren spezifische Produkte dauerhaft für den Markt relevant sind. Von Social-Media-Aktien lassen wir die Finger, da dies, so hat sich in der Vergangenheit immer wieder gezeigt, Trendthemen sind, die schnell wieder an Bedeutung verlieren. Selten sind die dahinterstehenden Unternehmen noch in zehn Jahren relevant. Wir wollen, kurz gesagt, gut verstehen, was die Unternehmen machen und ein gutes Gefühl bei den Unternehmen haben, die wir für den FIDUKA-UNIVERSAL-FONDS empfehlen.

Warum sollten Anleger den Fonds jetzt in den Blick nehmen?

Graf: Zum Market Timing hat jeder seine eigene Ansicht. Wer in einen Fonds investieren will, der in Qualitätsunternehmen investiert, ist im FIDUKA-UNIVERSAL-FONDS I (ISIN: DE0008483736) gut aufgehoben. Ich sag’s mal mit Kostolany: „Wer die Aktien nicht hat, wenn sie fallen, der hat sie auch nicht, wenn sie steigen.“ Wer investieren will, steigt am besten gestaffelt, z.B. über mehrere zeitlich verteilte Einmalanlagen oder auch einen regelmäßigen Sparplan in den Markt ein.