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in Märkte verstehen, Chancen nutzenLesedauer: 3 Minuten
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Globaler Anlageausblick Was Anleger für 2023 wissen müssen

Lichtinstallation zum Jahreswechsel in New York
Lichtinstallation zum Jahreswechsel in New York: Im kommenden Jahr wird es erforderlich sein, noch genauer zwischen Sektoren, Regionen und Unterabteilungen von Anlageklassen zu differenzieren. | Foto: Imago Images / UPI Photo

Den Schaden einpreisen

In unserem Ausblick zur Jahresmitte hatten wir festgestellt, dass ein neues Marktregime begonnen hat. Dies hat sich an vielen Stellen bestätigt – bei hoher Inflation und wackligem Wachstum, bei einbremsenden Zentralbanken, steigenden Anleihezinsen und anhaltendem Druck auf Risikoaktiva. Anders als von vielen Marktteilnehmern erwartet, dürften die Zentralbanken diesmal nicht zu Hilfe eilen, wenn das Wachstum schwächelt. Das Risiko zu starker Straffung und damit Rezession nehmen sie offenbar in Kauf.

Erst wenn der ökonomische Schaden eingetreten ist, dürften weitere Zinsanhebungen ausbleiben, wobei die Inflation dann immer noch oberhalb des 2-Prozent-Ziels stehen dürfte. Die entscheidende Frage ist: Wie viel von alledem hat der Markt schon vorweggenommen? „Den Schaden einpreisen“ ist deshalb unser erstes Thema für den Ausblick 2023, und um es kurz zu machen: Wir denken, dass insbesondere Aktienbewertungen die bevorstehende Rezession noch nicht hinreichend abbilden. Erst wenn wir glauben, dass dies der Fall ist, werden wir auch unsere Risikopositionierung wieder positiver gestalten.

Anleihen überdenken

Das neue Investmentregime erfordert auch einen veränderten Blick auf Anleihen, unser zweites Thema. Höhere Zinsen sind ein Geschenk für Anleger, die lange verzweifelt nach Erträgen gesucht haben. Und nun müssen sie nicht einmal besonders viel Risiko eingehen, um sie zu finden. Daher bevorzugen wir kürzer laufende Staatsanleihen und Pfandbriefe sowie Unternehmensanleihen guter Bonität, in deren Renditen wir einen attraktiven Ausgleich für Rezessionsrisiken eingepreist sehen.

 

Dagegen glauben wir, dass die anhaltend hohe Inflation die länger laufenden Staatsanleihen davon abhalten wird, ihre traditionelle Rolle als Portfoliogegengewicht zu spielen. Anleger werden vermutlich höhere Laufzeitprämien verlangen, sobald sie zum Schluss kommen, dass die Zentralbanken die Inflation nicht auf das Zielniveau von 2 Prozent herunterzwingen werden.

Mit der Inflation leben

Und damit sind wir auch beim dritten großen Thema unseres Ausblicks 2023: Leben mit höherer Inflation. Auch wenn im kommenden Jahr die Inflation sinkt, etwa bedingt durch Basiseffekte, dürften strukturelle Veränderungen wie die Alterung der Gesellschaft, die grüne Transformation und eine Neusortierung globaler Handelsströme für längerfristig höhere Inflation sorgen. Aus diesem Grund bleiben wir dabei, inflationsgeschützte Anleihen sowohl taktisch als auch strategisch überzugewichten.

Der genaue Blick beim Anlegen wird noch wichtiger

Insgesamt erfordert das neue Investmentregime einen häufigeren Blick ins Depot und gegebenenfalls eine Anpassung der Balance zwischen Risikoappetit und dem, was der Markt bereits eingepreist hat. Dabei wird erforderlich sein, noch granularer zwischen Sektoren, Regionen und Unterabteilungen von Anlageklassen zu differenzieren, statt wie bisher auf breite Positionierungen zu setzen.

Zum kompletten Ausblick

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Hinweis: Diese News ist eine Mitteilung des Unternehmens und wurde redaktionell nur leicht bearbeitet.