Aktien: Deutsche halten sich weiterhin zurück

Quelle: Imagestate
Das Stimmungsbarometer, das sowohl die kurzfristige Bereitschaft zum Aktienkauf als auch die lang- und mittelfristige Einstellung der Bevölkerung zum Thema Geld und Börse misst, hat gegenüber dem vorigen Quartal um einen Punkt zugelegt und liegt momentan bei 85 Zählern. Vor allem Langfristindikatoren, die eher die grundsätzliche Überzeugung der Befragten abbilden, tragen zu diesem Ergebnis bei. So wird die allgemeine Einstellung zum Aktienmarkt wieder deutlich positiver beurteilt als noch vor drei Monaten. Auch das persönliche Interesse am Thema Aktien ist deutlich gestiegen.
Die konkrete Bereitschaft der Befragten, in Aktien zu investieren, hat sich dagegen in den vergangenen drei Monaten kaum verändert. Nur jeder Fünfte hält Aktienfonds momentan für eine gute Geldanlage. 40 Prozent der Befragten sehen augenblicklich keinen Grund, Dividendenpapiere zu kaufen.
Staatliche Unterstützung der Banken wird abgelehnt
Auch der zunehmenden finanziellen Beteiligung des Staates an angeschlagenen Banken stehen die meisten Menschen skeptisch gegenüber. 54 Prozent der Befragten lehnen solche Hilfen ab. Bei Unternehmen außerhalb des Bankensektors ist die Abneigung nicht derart stark ausgeprägt. Dort spricht sich die Mehrheit (52 Prozent) sogar für staatliche Hilfen aus.
Ferner halten die Forscher die differenzierte Betrachtung der Bundesbürger bei der Beurteilung der wirtschaftlichen Lage für bemerkenswert. So waren zwar fast alle Befragten von den schlechten Konjunkturaussichten für Deutschland überzeugt. Ihre eigene wirtschaftliche Lage sahen sie dagegen wesentlich positiver: Zwei Drittel der Befragten schätzen ihre wirtschaftliche Lage als gut oder sogar sehr gut ein.
„Wie ist die Aktienstimmung in Deutschland?“ so lautet die Frage, die die Forscher seit April 2008 jedes Quartal zu beantworten versuchen. Dazu werden die Daten einer von TNS Emnid durchgeführten repräsentativen Bevölkerungsumfrage unter 1.000 Personen ausgewertet, mit aktuellen Marktdaten unterlegt und über Gewichtungsfaktoren in einem Index abgebildet. Bei der ersten Erhebung im April 2008 betrug der Index 100 Punkte.
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