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Robert Halver zur Zinspolitik „Aktien schwanken auch künftig wie Betrunkene – und erholen sich“

Junge Menschen beim Feiern in Berlin
Junge Menschen beim Feiern in Berlin: „Für zukünftige Rentner ist ohne Aktien das ganze Jahr Aschermittwoch“, so Halver. | Foto: Imago Images / Kirchner-Media

Deutsche Anlagezinsen sind zuletzt gestiegen und nicht mehr negativ. Da aber die Inflation viel schneller ansteigt, sinken die Realzinsen dennoch weiter. Wird denn die EZB künftig ihrem Auftrag gemäß Inflation konsequent bekämpfen und Zinssparen wieder attraktiver machen? Ja, und die Erde ist eine Scheibe. Nein, wenn die große Liebe zu Zinspapieren und die Abneigung gegenüber Aktien sich nicht endlich umkehren, führt Altersvorsorge wie auf einer Einbahnstraße direkt zur Altersarmut. 


Das Märchen vom Hasen (Notenbank) und dem Igel (Inflation)

Auf den ersten Blick bessern sich die Zinsaussichten. Für 10-jährige deutsche Staatsanleihen gibt es zum Beispiel wieder 0,65 Prozent Rendite. Kommen also die guten Zins-Zeiten von früher wieder?

Tatsächlich, früher haben Zinspapiere Preissteigerungen zügig mit höheren Renditen pariert, um Inflationsverluste auszugleichen. Jetzt mit einer deutschen Inflation von 7,3 Prozent müsste sich diese Logik erst Recht beweisen, auch, da der Inflationszenit noch nicht erreicht ist. Denn höhere Energie- und Agrarpreise fressen sich durch die gesamte Wirtschaft bis hin zum Brötchen beim Bäcker. Doch Pustekuchen! Die Renditen von Staatspapiere bewegen sich eher wie Schnecken mit Hüftproblemen.

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Die üble Folge ist, dass nach Inflation nicht nur nichts übrigbleibt, sondern die Anleger draufzahlen. Was für einen Sinn macht Zinssparen in deutschen Anleihen, wenn man 65 Euro einnimmt, aber 730 zurückgeben muss? Hier kommen nur Masochisten auf ihre Kosten.


Es ist wie beim Märchen vom Hasen und vom Igel. Die Zinspolitik als Hase schafft es nicht, die Inflation als Igel einzuholen, geschweige denn zu schlagen.

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