Vermögensverwalter Stephan Albrech Darum ist Stock Picking jetzt wichtiger denn je

Der jüngste Abverkauf an den Börsen hatte es in sich. Nachdem die Indizes Ende Dezember nach oben geklettert waren, nahmen sie seit dem Jahreswechsel im Eiltempo den Fahrstuhl nach unten. Dabei sah es in der dritten Januarwoche so aus, als seien die Drahtseile in der Aufhängung gerissen: An mehreren Tagen gab es Verluste von 2, 3, ja sogar 5 Prozent. Die Indizes schienen kein Halten mehr zu kennen.
Unter dem Strich betrug das Minus für den Tech-Index Nasdaq 100 bis zu 16 Prozent, der S&P 500 verlor etwas weniger. Erst der Sell-Off am 24. Januar und die Käufe unter sehr hohen Umsätzen am selben Tag haben die Lawine (vorerst) gestoppt.
Erst kracht Peloton ein, jetzt ruckelt es bei Apple
Die Gründe für den Abverkauf sind bekannt: Neben der Angst vor einer überzogenen Straffung der Geldpolitik durch die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hängen der mögliche Krieg zwischen Russland und der Ukraine sowie die Angst vor erneuten Lockdowns der Weltwirtschaft (China) wegen der Omikron-Variante wie ein Damoklesschwert über der Börse. Das ist jedoch nur die halbe Wahrheit.
Die andere Hälfte: Die zweite und dritte Reihe der Pandemie-Gewinner – genannt seien Zoom, Peloton, Shop Apotheke und Home 24 – bekommen schon seit Anfang 2021 kräftig auf die Mütze. Die Aktien der Online-Boom-Profiteure haben inzwischen 60 bis 80 Prozent von ihren Hochs verloren. Nun erreichte die Verkaufswelle auf deutlich moderatere Weise die profitablen Platzhirsche wie Apple und Alphabet.
Haben Anleger eine Alternative dazu? Wir sind davon überzeugt – mit Blick auf Unternehmen, die Gewinnrenditen erzielen, über viel Substanz verfügen und in unterschiedlichen ökonomischen Szenarien gut zurechtkommen. Solche Allwetter-Investments sind in normalen Zeiten günstig bewertet und erleben in der Pandemie eine Sonderkonjunktur. Das führt zu stabilen Marktpositionen und geringeren Schwankungen