LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in AnalysenLesedauer: 5 Minuten

Aktien mit Al Gore Wie sich nachhaltige Aktienfonds entwickeln und was sie leisten

Seite 2 / 3

Ebenfalls gut schneidet der LGT Sustainable Equity Global der liechtensteinischen LGT Capital Partners ab. Warum die Zahlen so gut sind, dazu kommt vom Management kaum Konkretes. Man verweist stolz auf die Fähigkeiten, Einzeltitel auswählen zu können. „In acht von elf Sektoren konnten wir eine Überrendite erzielen“, heißt es auf Anfrage. Präziser wird es nicht.

Nachhaltige Kriterien sind Teil der Unternehmensanalyse. LGT sammelt ESG-Daten zu rund 5.500 börsennotierten Unternehmen. Das Anlage-Universum enthält 4.400 investierbare Titel, diverse Filter – fundamental und eben auch nachhaltig – lassen es auf 1.200 zusammenschnurren. Diese Titel kommen noch einmal einzeln auf den Prüfstand, am Ende landen 40 bis 70 im Portfolio.

Einer der Schwerpunkte ist die Informationstechnik. „In diesem Segment zählen Alphabet, das vom strukturellen Wandel von gedruckter hin zu Online-Werbung profitiert, Akamai Technologies, das aufgrund des zunehmenden Online-Medien-Konsums und der steigenden Sicherheitsanforderungen im Internet wächst, und Cognizant Technology Solutions, das bei Outsourcing und Digitalisierung aktiv ist, zu unseren Top-10-Positionen“, heißt es vom Management.

Es ist bemerkenswert, dass ausgerechnet zwei Fonds ohne harte Ausschlusskriterien die Tabelle anführen. Das bestätigt die These der Morningstar-Analysten. Immerhin trumpft auf dem 3. Rang ein echter Klassiker stark auf. Der seit 1991 existierende Öko-Aktienfonds der DZ Privatbank schließt Waffen, Atomenergie, Tabak, Alkohol, Gentechnik, Kinderarbeit, Glücks-spiel, Pornos, Prostitution und (vermeidbare) Tierversuche aus. Dagegen werden Unternehmen bevorzugt, die besonders ökologisch zur Sache gehen. So finden sich auf den ersten drei Plätzen im Portfolio der chinesische Akku-Hersteller BYD, der zertifiziert umweltfreundliche Halbleiterentwickler AMS und der kanadische Hersteller von Solarmodulen, Canadian Solar. „Vorbildliche, profitable Öko-Leader und wachstumsstarke, innovative Öko-Pioniere“, nennen die Macher das.

In dieselbe grüne Kerbe haut die Investmentgesellschaft Green-Effects mit ihrem NAI-Wertefonds. Das Portfolio enthält ausschließlich Aktien aus dem Natur-Aktien-Index (NAI), allerdings dürfen die Gewichtungen abweichen. Die Ausschlusskriterien stimmen weitgehend mit jenen des Öko-Aktienfonds überein, „Finanztest“ vergibt dafür 62 von 100 Punkten. Infrage kommen dagegen Unternehmen, die ökonomische oder soziale Probleme angehen oder Vorreiter sind, was Produkte, Technik oder Soziales betrifft. Nettes Detail: Gern gesehen sind Produkte, die überdurchschnittlich lange halten. Smartphones, deren Akkus man nicht wechseln kann, dürften nicht dazugehören.

Tipps der Redaktion