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Vermögensverwalter Joachim Paul Schäfer Aktien notieren zu Fantasiepreisen

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Beispiel 2: Shopify. Der Anbieter von Software für E-Commerce dürfte in diesem Jahr auf einen Umsatz von rund zwei Milliarden Dollar kommen. Dem steht derzeit ein Börsenwert von rund 110 Milliarden Dollar gegenüber. Selbst wenn diese Geschäftsmodelle funktionieren und die Unternehmen die entsprechenden Märkte erobern, ist es kaum vorstellbar, wie sie diese Bewertungen rechtfertigen sollen.

Dennoch kaufen private Anleger, Vermögensverwalter, Fonds und Banken derzeit Aktien ohne Rücksicht auf deren Bewertung. Das kann durchaus noch eine Zeit lang so weiter gehen. Vielleicht steigt ja der Dax tatsächlich schon bald auf 16000 Punkte. Auf Dauer sind Investitionen zu Fantasiepreisen in der Vergangenheit jedoch noch nie gut gegangen.

Anfang der 70er-Jahre galten hoch bewertete Aktien wie Polaroid, Avon, Xerox oder Eastman Kodak als Werte für die Ewigkeit. Polaroid und Eastman Kodak sind mittlerweile pleitegegangen und damit Geschichte. Avon und Xerox haben zwar durchgehalten, zwischenzeitlich jedoch 90 Prozent ihres Werts verloren.

Kaum besser sah es Anfang der Nuller-Jahre aus. Nur rund 15 Prozent der Firmen des Neuen Markts haben bis heute überlebt. Der Rest musste Bankrott anmelden. Statt in völlig überbewertete Tech-Unternehmen zu investieren, sollten Anleger besser Ausschau nach unterbewerteten Value-Titeln halten. Bei einer günstigen Bewertung eröffnet sich hier ein nachhaltiges Kurspotenzial.

Ohne Aktien geht es nicht

Angesichts der Nullzinspolitik, die sicherlich noch einige Zeit anhalten wird, sind Anleger auf Aktien-Investments angewiesen, um zufriedenstellende Renditen erwirtschaften zu können. Allerdings sind unterbewertete Value-Titel derzeit rar gesät, was die Aktienquote begrenzt.

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