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„Aktien sind die letzte gängige Alternative“

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Deutsche Tugenden

Also sparen, den Staat zurechtstutzen und auf den reinigenden Effekt der Krise hoffen. Ähnlich hat es schon unser Kanzler Brüning gehandhabt, als er in der Weltwirtschaftskrise 1930 bis 1932 um jeden Preis gespart hat. Kein Blick zurück. Sparsamkeit ist in Ländern, die sich eigentlich ein besseres Leben leisten könnten, eher kontraproduktiv.

Denn dies sind die Märkte, welche die Produkte aus den sparsamen Ländern aufnehmen müssen. Wenn die Märkte überall schrumpfen, wo soll dann das Geld erwirtschaftet werden um die Schulden zu begleichen?

Wie gut die deutsche Idee von Tugend ist, muss sich in der Zukunft erweisen, aber die Gegenwart sieht nicht gut aus. Allen expansiven Umtrieben der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Bank of England zum Trotz stagniert die Geldmenge und von Inflation kann keine Rede sein.

In Griechenland schrumpft die Wirtschaftsleistung viel schneller als erwartet und die neue Sparsamkeit kann mit den wegbrechenden Staatseinnahmen nicht mithalten. In Portugal bahnt sich ein ähnlicher Verlauf an. Spätestens wenn in Spanien oder Italien die Krise ebenfalls in eine Abwärtsspirale aus Sparsamkeit und schrumpfender Wirtschaftsleistung gerät, dürfte die Europäer aber der Mut verlassen und sie kehren auf die Venus zurück.

Die EZB wird dann eine Garantie für die Staatsfinanzen dieser Länder aussprechen. Aber noch ist es nicht so weit. Alles deutet darauf hin, dass die Politik in aller Welt sich von Ökonomen beraten lässt, die sich weder einig noch sicher sind, welches der richtige Weg ist.

Die Richtung, in die sich der Konsens bewegt, ist aber eindeutig: Es wird mehr gespart. Bei den Italienern früher, bei den Amerikanern später, aber die Richtung ist dieselbe.

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