Aktien Was Anleger über den Klimawandel wissen müssen
Wirtschaft und Industrie werden sich anpassen müssen
Anleger sollten wissen: Die vielleicht wichtigste Folge der weltweiten industriellen und wirtschaftlichen Umstrukturierung besteht darin, dass die gesamte Grundlage für den Wettbewerbsvorteil eines Unternehmens neu ausgerichtet wird: Unternehmen, die den größten wirtschaftlichen Wert mit den geringsten Emissionen schöpfen können, werden am erfolgreichsten sein.
Zu beobachten ist das Streben nach größerer CO2-Effizienz bei der Umstellung traditioneller Autobauer auf emissionsarme und elektrische Autos, beim Bau und der Nachrüstung „grüner“ und energieeffizienter Gebäude, beim größeren Marktanteil und der Wettbewerbsfähigkeit erneuerbarer Energiequellen und den öffentlichen Bekenntnissen von Ölriesen, ihren CO2-Fußabdruck deutlich zu verringern.
Beispiele für die gewaltige Dynamik, die der Klimawandel im Wirtschaftsleben freisetzt: Der Markt für Elektrofahrzeuge (EF) wuchs der Internationalen Energieagentur (IEA) zufolge alleine 2017 um beeindruckende 54 Prozent, und die IEA sagt für Sonne, Wind und andere erneuerbare Quellen bis 2050 einen Anteil von 50 Prozent am gesamten weltweit neu erzeugten Strom voraus – gegenüber derzeit 25 Prozent. Auf der anderen Seite rechnet die IEA damit, dass der Anteil der fossilen Brennstoffe an der Stromerzeugung bis 2050 auf nur noch 29 Prozent zurückgeht – gegenüber derzeit 63 Prozent.
Zwei Kategorien von Unternehmen werden vom Klimawandel profitieren
Unternehmen, die von den großen Umwälzungen im Bereich von Energieversorgung und -verbrauch profitieren werden, unterteilen sich in zwei breit gefasste Kategorien: Lösungsanbieter und widerstandsfähige Unternehmen im Übergang.
Lösungsanbieter: Unternehmen, deren Produkte und Dienstleistungen die globalen Emissionen direkt oder indirekt verringern, die Ressourceneffizienz verbessern beziehungsweise vor den physikalischen Folgen des Klimawandels schützen. Solche Unternehmen sind beispielsweise Hersteller von Kathoden für Elektrofahrzeug-Batterien, Entwickler energiesparender Beleuchtung, Hersteller intelligenter Messgeräte, Entwickler und Betreiber von Offshore-Windparks und Hersteller von Windturbinen.
Zu dieser Gruppe gehören auch Unternehmen, die den Übergang zu deutlich geringeren Emissionen ermöglichen und deren Produkte und Dienstleistungen die Reichweite und Macht der direkten Lösungsanbieter erweitern, wie zum Beispiel Kommunikationsnetze, cloudbasierte Software-Entwickler zur Beschleunigung von Energieeffizienz-Lösungen, Planer in der Abfall- und Wasserwirtschaft und Anbieter von Klimafinanzierung.
Widerstandsfähige Unternehmen im Übergang: Diese Unternehmen teilen sich in zwei Gruppen. Profitieren werden zum einen Unternehmen, die bereits eine relativ geringe CO2– und Ressourcenintensität haben, wie zum Beispiel Pharmaunternehmen. Zum anderen werden Unternehmen den Markt anführen, deren Emissionen oder Ressourcenintensität erheblich und deren Fortschritte bei der Reduktion branchenführend sind. Hierzu gehören Unternehmen in Sektoren mit traditionell hohem Ausstoß, die ihre Emissionen und ihren Ressourcenverbrauch schneller senken als Wettbewerber der Branche, wie etwa Fracht- und Logistikunternehmen oder Shopping-Mall-Immobilienunternehmen (REITs).
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